ConPolicy Newsletter 2022 – 12

Liebe Leserinnen und Leser,

 

ConPolicy wünscht Ihnen eine besinnliche Adventszeit und ein frohes Weihnachtsfest.

Im letzten Newsletter des Jahres informiert Sie ConPolicy über:

Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre!

Mit herzlichen Grüßen

Ihr ConPolicy-Team

 
  Neues von ConPolicy

Evaluation von Kommunikationsformaten für skeptische Zielgruppen
ConPolicy startet neues Projekt zu Umweltpolitik im Dialog – Umwelt / Populismus / Demokratie

Die sozial-ökologische Transformation der Gesellschaft kann nur dann gelingen, wenn es ein hohes Maß an Akzeptanz und Unterstützung in der Gesellschaft dafür gibt. Deshalb ist es notwendig, dass Umwelt- und Nachhaltigspolitik auch skeptische, eher nicht-nachhaltigkeitsaffine Gruppen besser erreicht. Das Projekt im Auftrag des Umweltbundesamtes „Umweltpolitik im Dialog – Umwelt/Populismus/Demokratie“ zielt daher darauf ab, herauszufinden, mit welchen Formaten diese Gruppen besser erreicht und beteiligt werden können.

ConPolicy ist im Rahmen des Projektes für die Evaluation der verschiedenen Kommunikations- und Beteiligungsformate zuständig.

Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier.

Verbraucherschutz in der Datenökonomie
ConPolicy-Input bei Fachtagung des Österreichischen Konsumentenschutzministeriums

Am 25.11.2022 veranstaltete das Österreichische Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz eine eintägige Fachtagung zum Verbraucherschutz in der Datenökonomie. Schwerpunktmäßig ging es um die Kommerzialisierung von Verbraucherdaten als konsumentenpolitische Herausforderung.

Im Rahmen seiner Keynote ging Prof. Dr. Christian Thorun, Geschäftsführer des ConPolicy-Instituts, auf die Themen Daten-Macht, digitale Asymmetrie und digitale Verletzlichkeit ein. Hierbei führte er aus, was unter Datenökonomie zu verstehen ist und warum sie verbraucherpolitisch von Bedeutung ist. Überdies formulierte er Thesen wie die Datenökonomie verbraucherpolitisch zu bewerten ist und was hieraus für die Verbraucherpolitik folgt.

Seine zentralen Thesen waren:

  1. These: Die Datenökonomie sollte als eine neue Wirtschaftsepoche angesehen werden, für die wir neue Leitplanken verankern müssen
  2. These: Konsumentenpolitisch geht es weiterhin darum, grundlegende Konsumentenrechte zu verteidigen
  3. These: Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die Machtasymmetrie zwischen Konsument_innen und Unternehmen durch die Digitalisierung weiter zugenommen hat
  4. These: Hieraus folgt, dass gesetzliche Regelungen und effektive Rechtsdurchsetzung nötig sind, um Konsumentenrechte zu gewährleisten – gerade hinsichtlich marktmächtiger Unternehmen
  5. These: Angesichts der hohen Innovationsgeschwindigkeit benötigen wir als komplementäre Strategie jedoch auch Unternehmen, die ihrer gesellschaftlichen Digitalverantwortung von sich aus nachkommen (Stichwort: Corporate Digital Responsibility)
  6. These: Eine solche Eigenverantwortung sollte im ureigenen Interesse der Unternehmen sein, um das Vertrauen der Konsument_innen zu wahren und zu fördern
  7. These: Digitalpolitik und Nachhaltigkeitspolitik werden bislang zu wenig zusammengedacht. Das ist ein gravierendes Defizit. Synergien sind zu nutzen

Seine Folien können hier heruntergeladen werden.

BMUV-Community-Convention „Nachhaltige Digitalisierung“
ConPolicy beteiligt an Veranstaltung „Online-Shopping nachhaltig gedacht“

In der BMUV-Community-Convention „Online-Shopping nachhaltig gedacht!" am 24.11.2022 stellten Prof. Dr. Richard Geibel, Leiter des E-Commerce Instituts Köln, und Dr. Otmar Lell, Projektmanager bei ConPolicy technische Ansätze für mehr Nachhaltigkeit im Onlinehandel vor.

Dr. Otmar Lell informierte über das vom BMUV geförderte Projekt ZuSiNa der Institute ConPolicy, DFKI, Fraunhofer CERRI und Fraunhofer ISI. Das Projekt soll insbesondere eine technische Lösung zur Verfügung stellen, damit Nachhaltigkeitsinformationen im Onlinehandel besser verfügbar sind als derzeit. Derzeit liegen Informationen über die Zertifizierung von Produkten häufig nicht in einer digitalen Form vor, die Onlineshops und Vergleichsportale einfach in ihr Angebot integrieren können. Daher entwickeln die Forscher:innen bei ZuSiNa eine Datenschnittstelle, über die aktuelle Zertifizierungsinformationen von Label-Organisationen abgerufen werden können. Dadurch können bei Onlineshops und Vergleichsportalen Kosten eingespart werden, die derzeit durch die händische Recherche von Zertifizierungen entstehen, und die Nachhaltigkeitsinformationen für Verbraucher:innen werden verbessert.

In der nachfolgenden Diskussion wurden anlässlich des „Social Commerce“ – Vermarktung von Produkten direkt über Social Media-Plattformen wie Instagram – die konsumsteigernden Anreize des Onlinehandels debattiert. Einige Beiträge betonten, dass eine Begrenzung des Konsums unerlässlich sei, um Umweltziele zu erreichen, und dass die Umweltpolitik insofern auch auf solche Entwicklungen Antworten bieten müsse.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.

  Verbraucherpolitik aktuell

Verbraucherschutz
Gesetz über digitale Dienste: Neue Regeln und Pflichten für Online-Plattformen

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Digitalisierung
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