Studie im Rahmen des vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) geförderten Vorhabens CO:DINA
Neues ConPolicy-Projekt zur verbrauchergerechten und nachhaltigen Gestaltung von digitalen Plattformen
Digitale Plattformen sind mächtig und sie stehen in der Kritik – als Motor von Fake News, Hate Speech und Hort des „Überwachungskapitalismus“. Ein blinder Fleck der Plattformdebatte ist aber bislang die ökologische Auswirkung von Plattformen auf unser tägliches Leben. Plattformen und Onlinehandel prägen immer stärker unseren privaten Konsum und werden damit zum wichtigen Hebel für Klima-, Umwelt- und Ressourcenschutz im Alltag. Werbefinanzierte Geschäftsmodelle und die kommerzielle Wachstumslogik der Unternehmen lassen Social Media-Plattformen, Suchmaschinen und Online-Shops zu Konsumtreibern werden, ohne Rücksicht auf Klimaschutz und Ressourcenverbrauch.
Vor diesem Hintergrund hat das Wuppertal Institut ConPolicy im Rahmen der CO:DINA-Forschungsleitlinie „Digital-ökologische Staatskunst“ mit einem Forschungsvorhaben beauftragt. Ziel dieses Projekts ist es, zu untersuchen, wie sich das bestehende Systemdesign von Plattformen auf Verbraucherinteressen und gesellschaftliche Interessen auswirkt. Dabei soll zum einen geklärt werden, welche Bedenken mit Blick auf den Verbraucherschutz bereits bestehen, zum anderen aber auch, wie die nachhaltiger Konsum durch eine Stärkung des Verbraucherschutzes gefördert werden kann. Hieraus sollen politische Ansätze entwickelt werden, wie Plattformen nachhaltiger und verbrauchergerechter gestaltet werden können.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.
Studie für den DIN-Verbraucherrat
ConPolicy-Studie „Verbrauchersicherheitswissen und -verhalten im Digitalen Raum“ veröffentlicht
Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung werden Verbraucherinnen und Verbraucher mit neuen Herausforderungen hinsichtlich der IT-Sicherheit ihrer Geräte konfrontiert. Vor diesem Hintergrund führte ConPolicy eine repräsentative Online-Umfrage im Auftrag des DIN-Verbraucherrats (DIN-VR) zu dem Thema Verbrauchersicherheitswissen und -verhalten im Digitalen Raum durch. Die Wünsche an eine Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen und Unterstützungsmaßnahmen wurden ebenfalls untersucht. Die Studie wurde am 21.02.2023 veröffentlicht.
Die Ergebnisse zeigen, dass Kennzeichen für IT-Sicherheit grundsätzlich beim Kauf von IoT-Produkten helfen. Auch sind Verbraucherinnen und Verbraucher bereit, ein hohes Maß an Eigenverantwortung für die Sicherheit ihrer IoT Geräte zu übernehmen. Ferner wünschen sich Verbraucherinnen und Verbraucher striktere Regeln bei der Zulassung von Produkten und dem Verbot von unsicheren Produkten sowie mehr Transparenz über die Sicherheit digitaler Geräte.
Dr. Christiane Rohleder, Staatssekretärin im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, kommentiere: "Die Studie des DIN-Verbraucherrats zeigt: Verbraucherinnen und Verbraucher wollen sich auf die Sicherheit digitaler Geräte verlassen können. Zentral ist daher neben Transparenz auch "Sicherheit by Design". Die Sicherheit muss schon in der Konzeption und in den Voreinstellungen digitaler Geräte berücksichtigt werden."
Dr. Alexander Goschew, Betreuer der Studie beim DIN-Verbraucherrat, sagte: "Unsere Studie unterstreicht die Wichtigkeit von mehr Transparenz bei IT-Sicherheit von Verbrauchergeräten, beispielsweise durch den Einsatz von leicht verständlichen Sicherheitskennzeichen."
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.
Die Studienergebnisse können hier abgerufen werden.
Die gemeinsame Pressemitteilung des BMUV und DIN-Verbraucherrats finden Sie hier.
Befragung im Auftrag des BMUV
ConPolicy-Studie anlässlich des Safer Internet Days 2023 veröffentlicht
Am 14.02.2023 fand der Safer Internet Day, eine gemeinsame Konferenz des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und des Branchenverbands Bitkom, statt. Das Thema war: "Machtstrukturen, Beteiligung und Einfluss – Wie können Verbraucher*innen im digitalen Raum gestärkt werden?".
Im Rahmen der Konferenz wurden die Ergebnisse einer repräsentativen ConPolicy-Befragung mit N=1.000 Befragten veröffentlicht. Die Befragung wurde vom BMUV in Auftrag gegeben und befasste sich mit der Wahrnehmung von möglichen negativen Auswirkungen von ungleichen Machtstrukturen sowie den Erwartungen von Verbraucherinnen und Verbrauchern im Hinblick auf Marktmacht. Die Ergebnisse zeigen u.a., dass die Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher (57 Prozent) digitale Großkonzerne für zu mächtig einschätzt. Weitere 55 Prozent stimmten zu, dass digitale Großkonzerne stärker reguliert werden sollen. Bezüglich bestimmter Praktiken wie dem Einsatz von künstlicher Intelligenz oder der Ausnutzung von Deceptive Designs und Dark Patterns waren die Befragten grundsätzlich skeptisch. Sie sehen jedoch auch viele Vorteile in der Nutzung digitaler Dienste.
Die Studienergebnisse können hier abgerufen werden.
Die Pressemitteilung des BMUV mit weiteren Informationen zur Konferenz finden Sie hier.
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