ConPolicy Newsletter 2023 – 04

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  Neues von ConPolicy

Workshop zum Thema Mobilität und digitale Infrastruktur
ConPolicy beim InnoNation Festival des BDI

Die Mobilität der Zukunft soll nachhaltig, vernetzt und sicher sein. Doch können wir diese Ziele innerhalb der Grenzen unserer heutigen Systeme und Vorstellungen von Mobilität erreichen? Sind unsere Infrastrukturen und unser Mindset bereit für tiefgreifende Innovationen im Bereich Mobilität und Logistik? Gemeinsam mit den Teilnehmenden des InnoNation Festivals des BDI wird ConPolicy Projektmanagerin Dr. Annette Cerulli-Harms am Beispiel der Themenkomplexe Urban Air Mobility sowie autonomes und vernetztes Fahren Antworten auf diese Fragen finden.

Das InnoNation Festival findet am 3. Mai 2023 in der Alten Münze in Berlin statt. Gemeinsam mit zahlreichen Innovatoren aus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft bietet der BDI einen Rahmen um die InnoNation voranzutreiben. Im offenen Austausch, lösungsorientiert und kreativ soll eine dynamische Community entstehen. Die bevorstehenden Veränderungsprozesse sind hochkomplex. In interaktiven Zukunftswerkstätten, Workshops und Gedankenexperimenten werden die Herausforderungen der Zukunft kreativ angegangen.

European Consumer Summit 2023
ConPolicy-Input zu Verbrauchervulnerabilität und wie man bestimmte Verbrauchergruppen erreicht

Am 28. März 2023 war die Europäische Kommission Gastgeberin des European Consumer Summit 2023. Im Rahmen des Gipfels wurde u.a. ein Workshop über vulnerable Verbraucherinnen und Verbraucher veranstaltet.

In einem Inputreferat führte Prof. Dr. Christian Thorun, Geschäftsführer des ConPolicy Instituts, in das Konzept der Verbrauchervulnerabilität ein und gab Einblicke in Erfolgsfaktoren für die Ansprache bestimmter (vulnerabler) Verbrauchergruppen.

In seiner Einführung in das Konzept der Verbrauchervulnerabilität hob er hervor, dass sich die Europäische Kommission im Rahmen des Green Deal das Ziel gesetzt hat, niemanden bei den notwendigen Veränderungen außen vor zu lassen. Diese Idee wurde in der New Consumer Agenda umgesetzt. Sie besagt, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher eine aktive Rolle beim grünen und digitalen Wandel spielen sollten. Die Realität zeige jedoch, dass viele Verbraucherinnen und Verbraucher derzeit nicht ausreichend befähigt seien, um diese aktive Rolle zu spielen. Besonders schutzbedürftige Verbraucherinnen und Verbraucher müssten daher befähigt und ihre Fähigkeiten und Kompetenzen gestärkt werden. Er kam zu dem Schluss, dass lokale aufsuchende Beratungsaktivitäten, die sich an besonders vulnerable Verbraucherinnen und Verbraucher richteten, eine wichtige Rolle in diesem Befähigungsprozess spielen könnten. 

Auf der Grundlage einer Studie, die ConPolicy gemeinsam mit VVA durchgeführt hat, hob er vier Erfolgsfaktoren für Organisationen hervor, die versuchen, verletztliche Verbraucherinnen und Verbraucher zu erreichen:

  1. Abstimmung der Initiativen auf die jeweiligen Verbrauchergruppen
  2. Zusammenarbeit und Partnerschaften
  3. Beratung zum richtigen Zeitpunkt
  4. Weiterentwicklung der Online-Beratung

Seine Präsentation kann hier abgerufen werden.

European Consumer Summit 2023
ConPolicy-Input zur Verbraucherpolitik in Zeiten großer Herausforderungen

Am 28. März 2023 war die Europäische Kommission Gastgeberin des European Consumer Summit 2023. Der Schwerpunkt des Gipfels lag auf der Bewältigung der derzeitigen zahlreichen Krisen.

Im Rahmen seiner Keynote ging Prof. Dr. Christian Thorun, Geschäftsführer des ConPolicy Instituts, auf die derzeitige Lage der Verbraucherinnen und Verbraucher in der Europäischen Union und wagte einen Blick auf Trends, Chancen und Herausforderungen der nächsten zwei bis fünf Jahre sowie auf die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf die Verbraucherpolitik. In seinem Vortrag konzentrierte er sich auf die wirtschaftliche Lage, die Digitalisierung und die Nachhaltigkeit

In Bezug auf die wirtschaftliche Situation argumentierte er, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher – und insbesondere die vulnerablen unter ihnen – derzeit unter Stress stünden. Der Hauptgrund dafür läge in der historischen Lebenshaltungskostenkrise. Er ging davon aus, dass sich die Inflation in den nächsten zwei Jahren zwar abschwächen würde, der Druck auf verletzliche Verbraucherinnen und Verbraucher aber höchstwahrscheinlich hoch bleiben wird.

Zum Thema Digitalisierung führte er aus, dass zwar immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher eine breite Palette digitaler Produkte und Dienstleistungen nutzten, aber das Machtungleichgewicht zwischen Verbrauchern und digitalen Unternehmen zunimmt und die Bürgerinnen und Bürger von den Regierungen erwarten, dass sie handeln. Mit Blick auf die Zukunft erwartete er, dass die digitale Asymmetrie zunehmen werde und dass weniger Auswahl und Wettbewerb ein echtes Problem darstellten.

In Bezug auf die Nachhaltigkeitstransformation wies er darauf hin, dass wir derzeit weit von einem nachhaltigen Konsum entfernt konsumierten und unsere Aktivitäten deutlich beschleunigen müssten, wenn wir unsere Nachhaltigkeitszeile für das Jahr 2030 erreichen wollten.  

Er kam zu dem Schluss, dass die Verbraucherpolitik eine neue Denkweise und einen strategischen, an den SDG-orientierten Ansatz benötigt, dass wir die Akzeptanz und Unterstützung der Verbraucherinnen und Verbraucher fördern, einen nutzerzentrierten Ansatz bei der Politikgestaltung anwenden und digitale Technologien und Unternehmensinnovationen nutzen müssten.

Seine Präsentation kann hier heruntergeladen werden.

Forumsbeitrag in der GAIA-Sonderausgabe „sustainable digitalization“
Veröffentlichung zur Verantwortung digitaler Plattformen für einen nachhaltigen Konsum

Derzeitige digitale Geschäftsmodelle schaffen Anreize zur Steigerung des Konsumniveaus und laufen daher den Zielsetzungen einer nachhaltigen Entwicklung zuwider. Bislang gehen die Initiativen der Europäischen Union im Bereich der Plattformregulierung diese Herausforderung nicht systematisch an. 

Vor diesem Hintergrund sind Dr. Otmar Lell, Projektmanager bei ConPolicy, und Dr. Maike Gossen, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet Sozial-ökologische Transformation und nachhaltige Digitalisierung der TU Berlin, den Auswirkungen von digitalen Plattformen auf Verbraucherinteressen und Zielsetzungen der Nachhaltigkeit nachgegangen. 

In einem Forumsbeitrag der Fachzeitschrift GAIA schlagen sie mit der Einführung einer positiven Verantwortlichkeit einen systemischen politischen Ansatz vor, damit digitale Plattformen ihre Auswirkungen auf Verbraucherinteressen und Zielsetzungen der nachhaltigen Entwicklung in eine positive Richtung lenken und auf diese Weise nachhaltigen Konsum im digitalen Zeitalter unterstützen.

Der Forumsbeitrag steht hier als Open Access-Publikation zum Download bereit.

Ergebnisse einer repräsentativen Online-Befragung
ConPolicy-Vortrag beim KI-Leuchttürme Vernetzungstreffen 2023

Am 23. März 2023 fand das KI-Leuchttürme Vernetzungstreffen 2023 im Impact Hub in Berlin statt, an dem rund 40 verschiedene KI-Leuchttürme teilnahmen und sich zu ihren Projekten austauschten. Im Rahmen des Vernetzungstreffens hielten Dr. Sara Elisa Kettner, Projektmanagerin bei ConPolicy, und Dr. Miriam Bodenheimer vom Fraunhofer ISI in der Session „Kreislaufwirtschaft / Recycling / Digitaler Produktpass“ einen Vortrag mit dem Titel „Welche Nachhaltigkeitsinformationen wünschen sich Verbraucher:innen?". Dabei stellten sie die Ergebnisse einer repräsentativen Online-Befragung vor, die für das KI-Leuchtturmprojekt ZuSiNa (Besserer Zugang und Sichtbarkeit von Nachhaltigkeitsinformationen im Online-Handel; FKZ: 67KI21009A) durchgeführt wurde.

Die Ergebnisse zeigen, dass Verbraucherinnen und Verbraucher grundsätzlich ein großes Interesse an Nachhaltigkeitsinformationen beim Online-Shopping haben und vor allem Informationen zu sozialen Nachhaltigkeitsdimensionen eine hohe Kaufrelevanz haben. Somit sollten sie auch in die politische Entscheidungsfindung für den Digitalen Produktpass (DPP) einfließen.

Mehr Informationen zum Projekt Sie hier.

Weitere Informationen zur Förderrichtlinie der KI-Leuchttürme, in der das Projekt gefördert wird, finden Sie auf den Seiten des BMUV und der ZUG.
 

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