ConPolicy Newsletter 2023 – 08

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Ihr ConPolicy-Team

 
  Neues von ConPolicy

Projekt für das Bundesamt für Strahlenschutz
Neues ConPolicy-Projekt zur wirksamen und effektiven Kommunikation von Strahlenrisiken

UV-Strahlen, oder natürliche Radioaktivität wie Radon sind fast allgegenwärtig. Oft unterschätzen wir Menschen jedoch die Gefahr, die von Strahlung ausgeht, denn wir können sie mit unseren Sinnen nicht wahrnehmen. Dies stellt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) vor die Herausforderung, wie sie die Bevölkerung effektiv über Risiken und Schutzmaßnahmen informieren kann.

Ziel dieses neuen Forschungsvorhabens ist es, herauszufinden, wie unterschiedliche Informations- und Kommunikationsformate auf die Risikowahrnehmung und das Risikoverständnis wirken. Hierzu führt ConPolicy gemeinsam mit Partnern der Marktforschung (INNOFACT AG) und Wissenschaft (Professorin für Risiko- und Gesundheitskommunikation Constanze Rossmann und Professorin für Kartographie und Geovisualisierung Gertrud Schaab) qualitative und quantitative Analysen durch. Getestet und analysiert werden sowohl bestehende Informationsmaterialien wie Broschüren und Social Media Posts des BfS, als auch Kartendarstellungen. Die Testungen erfolgen anhand von qualitativen Einzelinterviews sowie im Rahmen von randomisierten Web-Experimenten.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier

Projekt für das Umweltbundesamt
Neues ConPolicy-Projekt zur Stärkung des Jugendengagements für Nachhaltigkeit durch Dialog und transformatives Lernen

Obwohl die Angst vor Umweltverschmutzung und Klimawandel laut aktuellen Jugendstudien eine der größten Sorgen von Jugendlichen über alle Milieus hinweg darstellt, sind es überwiegend sogenannte „idealistische“ Jugendliche und junge Erwachsene, die sich zu den Themen des Umwelt- und Klimaschutzes engagieren. Über diejenigen jungen Menschen, die sich aktuell (noch) nicht zu Umwelt- und Klimaschutzfragen beteiligen, liegen aktuell wenige strukturierte Information vor, sodass nicht eindeutig ist, welche Einstellungen sie vertreten und wie sie für eine Beteiligung angesprochen, motiviert und gewonnen werden können. 
Vor diesem Hintergrund beauftragte das Umweltbundesamt ConPolicy – gemeinsam mit einem Konsortium aus IKU – Die Dialoggestalter, UfU – Unabhängiges Institut für Umweltfragen und ism – Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz ieH– damit zu untersuchen, wie Jugendliche und junge Erwachsene, die bisher nicht im Bereich Klima- und Umweltschutz sowie Nachhaltigkeit aktiv sind, für diese Themen erreicht und für ein Nachhaltigkeitsengagement sensibilisiert und gewonnen werden können. 

Ein besonderer Fokus des Projekts liegt darauf, Akteurinnen und Akteure aus unterschiedlichen Themenbereichen der offenen Jugendarbeit sowie aus Jugendverbänden zusammenzubringen, um in transformativen Dialogprozessen und Modellprojekten praxisorientierte Handlungsempfehlungen zu entwickeln. Die Ergebnisse des Forschungsvorhabens münden in ein praxisorientiertes Handbuch sowie in politische Handlungsempfehlungen für das Umweltressort. Zudem werden die Ergebnisse im Rahmen eines öffentlichen Jugendforums mit rund 100 Teilnehmenden vorgestellt und diskutiert.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.  

Studie im Rahmen des vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) geförderten Vorhabens CO:DINA
Neue ConPolicy-Veröffentlichung zu einem verbrauchergerechten und nachhaltigen Systemdesign von digitalen Plattformen

Plattformen sind mächtig und sie stehen in der Kritik – als Motor von Fake News, Hate Speech und Hort des „Überwachungskapitalismus“. Ein blinder Fleck der Plattformdebatte ist aber bislang die ökologische Auswirkung von Plattformen auf unser tägliches Leben. Plattformen und Onlinehandel prägen immer stärker unseren privaten Konsum und werden damit zum wichtigen Hebel für Klima-, Umwelt- und Ressourcenschutz im Alltag. Werbefinanzierte Geschäftsmodelle und die kommerzielle Wachstumslogik der Unternehmen lassen Social Media-Plattformen, Suchmaschinen und Online-Shops zu Konsumtreibern werden, ohne Rücksicht auf Klimaschutz und Ressourcenverbrauch. 

Vor diesem Hintergrund hat ConPolicy-Projektmanager Dr. Otmar Lell im Rahmen des vom BMUV geförderten Vorhabens CO:DINA untersucht, welche Auswirkungen digitaler Plattformen konkret auf Verbraucherinteressen und Zielsetzungen einer nachhaltigen Entwicklung haben und wie ein verbraucher- und nachhaltigkeitsorientiertes Systemdesign von Plattformen gelingen kann. Einbezogen wurden hierbei die Perspektiven von Digitalisierungsexpertinnen und Digitalisierunexperten und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen. 

Im Ergebnis trägt die Studie zahlreiche spezifische Maßnahmen zur Korrektur bestehender Defizite zusammen und skizziert darüber hinaus politische Ansatzpunkte für eine Plattformarchitektur entsprechend den Anforderungen der Sustainable Development Goals der UN (SDGs) und der UN Guidelines for Consumer Protection und der SDGs. Die Studie ist hier abrufbar.

Die Ergebnisse der Studie sowie zweier parallel durchgeführten Studien von Prof. Dr. Pexter Rott und Prof. Dr. Christoph Busch werden nun über Governance Innovation Labs, z. B. im Rahmen der Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030 (wpn 2030), weiterentwickelt.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier
 

Ergebnisse des Citizen Science-Projekts „MeinDing!“
ConPolicy-Vortrag zu Minimalismus und Decluttering bei SCP2023 in Wageningen

Im Rahmen der SCP2023 trafen vom 5.-8. Juli 2023 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt auf dem Wageningen Campus in den Niederlanden zusammen, um sich über Forschung zu nachhaltiger Produktion und Konsum auszutauschen.

ConPolicy, repräsentiert von Projektmanagerin Marlene Münsch, trug mit einem Vortrag mit dem Titel „Lifestyle-Minimalismus und Decluttering: Hilfreich oder schädlich für nachhaltigen Konsum?“ aktiv zum Diskurs bei. Zentraler Inhalt waren dabei die Ergebnisse des Citizen Science-Projekts „MeinDing!“, welches vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird.

In ihrem Vortrag diskutierte Marlene Münsch das Konzept der „freiwilligen Einfachheit“ im Kontrast zum gegenwärtigen „Lifestyle Minimalismus“ und „Decluttering“, die im Kern popkulturelle, unpolitische Konzepte mit Schwerpunkt auf individuellem Wohlbefinden und Ästhetik sind.

Im Rahmen des Projekts wurden die Effekte des Ausmistens auf suffizienten Konsum mit Hilfe einer Längsschnittstudie untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Haushaltsgröße und die Suffizienzorientierung die wichtigsten Prädiktoren sind, um das Konsumniveau zu erklären. In Bezug auf den langfristigen Effekt des Ausmistens zeigt sich, dass Menschen ein Jahr nach dem Ausmisten signifikant weniger konsumieren – jedoch nur, sofern sie sich intensiv mit ihrem Besitz auseinandersetzen. Basierend auf den Ergebnissen formulierte sie Schlussfolgerungen für die Forschung und Praxis.

Mehr Informationen zum Projekt „MeinDing!“ finden Sie hier.

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Konzept nachhaltige Mobilität EURO 2024

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Intransitivity of consumer preferences for privacy

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