ConPolicy Newsletter 2023 – 01

Liebe Leserinnen und Leser,

 

ConPolicy wünscht einen guten Start in ein erfolgreiches und glückliches Jahr 2023! Im ersten Newsletter des Jahres informiert Sie ConPolicy über:

Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre!

Mit herzlichen Grüßen

Ihr ConPolicy-Team

 
  Neues von ConPolicy

Abschlusstagung der vom BMUV geförderten European Good Practice Initiative on Cookie Banner Consent Management
ConPolicy veranstaltet virtuelle Konferenz zur verbraucherfreundlichen Gestaltung von Cookie Bannern

Cookies stellen für Verbraucherinnen und Verbraucher oft ein Ärgernis dar - und dementsprechend beeinträchtigen Cookie-Banner häufig auch den Ruf von Unternehmen. Das muss nicht so sein. Einige Unternehmen, Verbraucherschutzverbände und Datenschutzorganisationen haben sich zusammengetan, um Cookie-Banner besser zu machen.

Den Rahmen hierfür stellt die European Good Practice Initiative für Cookie Banner Consent Management – ein Multistakeholder-Prozess, an dem Unternehmen, Verbraucherorganisationen, Organisationen für digitale Rechte, Wissenschafterinnen und Wissenschaftler und Behörden beteiligt sind. Die Initiative wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gefördert.

Im Laufe des Jahres 2022 haben die Beteiligten an Leitlinien für eine verbraucherfreundliche Gestaltung von Cookie-Bannern gearbeitet.

Am 26. Januar 2023 von 14.00 Uhr bis 15.30 Uhr wird die virtuelle Abschlusskonferenz der European Good Practice Initiative für Cookie Banner Consent Management stattfinden.
Auf der Konferenz werden wir die Ergebnisse vorstellen und mit Akteurinnen und Akteuren aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Datenschutzaufsicht und Politik diskutieren.

Frau Dr. Christiane Rohleder, Staatssekretärin im deutschen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, wird ein Eröffnungsstatement halten und Marcel Ritter (Telefónica Deutschland Holding AG, General Counsel), Ursula Pachl (BEUC, stellvertretende Direktorin), Rebekka Weiß (bitkom, Leiterin Vertrauen und Sicherheit), Meike Kamp (Berlin Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit) und Prof. Dr. Gerald Spindler (Juristische Fakultät, Universität Göttingen) werden an der Veranstaltung teilnehmen. Die Tagesordnung finden Sie hier.

Wir freuen uns, Sie bei der Konferenz begrüßen zu dürfen! Die Konferenzsprache ist englisch. Bitte melden Sie sich bis zum 19. Januar 2023 hier an.
Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier sowie hier die Veranstaltungsankündigung auf der Webseite des BMUV. 

Studie für das Umweltbundesamt
Neues ConPolicy-Projekt zu Anreizen für nachhaltigeres Mobilitätsverhalten

Die Mobilität ist in Deutschland noch stark vom motorisierten Individualverkehr geprägt. Dieser geht mit erheblichen negativen Umweltwirkungen einher. Hinsichtlich möglicher politischer Instrumente und Maßnahmen zeigt sich, dass Entlastungen der Umwelt nicht allein durch technische Fortschritte und Infrastrukturmaßnahmen erreicht werden können und Maßnahmen wie Informations- und Imagekampagnen ebenfalls nicht für die nötige Mobilitätswende ausreichen. Hieraus ergibt sich ein Bedarf nach alternativen Instrumenten, um Menschen zu einem nachhaltigeren Mobilitätsverhalten zu motivieren.

Vor diesem Hintergrund beauftragte das Umweltbundesamt ConPolicy zusammen mit dem Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) und Dreidreizehn (313) mit der Durchführung dieses Forschungsvorhabens. Das Projekt zielt darauf ab, einen systematischen Überblick zum Forschungsstand sowie zu guten Beispielen finanzieller und immaterieller Anreize und deren Wirkweise auf das Mobilitätsverhalten zu erhalten sowie Umsetzungsoptionen und Rahmenbedingungen zu untersuchen. Im Ergebnis soll ein Beitrag dazu geleistet werden, das politische Instrumentenspektrum zur Förderung eines nachhaltigen Mobilitätsverhaltens zu erweitern.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.

Nudges als Möglichmacher eines nachhaltigen Lebens
ConPolicy beteiligt an Expertengruppe des European Law Institute (ELI)

Am 7. Dezember 2022 war ConPolicy-Projektmanagerin Dr. Annette Cerulli-Harms eingeladen, an einer hochrangigen Expertenrunde zum Thema "Nudges as Enablers of Sustainable Living: Identifying their Potential and Legal Challenges" teilzunehmen. Die Expertengruppe wurde vom European Law Institute (ELI) mit dem Ziel organisiert, Potenziale und rechtliche Herausforderungen von Nudges zu erörtern und ein mögliches neues Projekt zu identifizieren, auf das sich das ELI in naher Zukunft konzentrieren könnte.

Die Runde der Expertinnen und Experten setzte sich aus zahlreichen namhaften Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den Bereichen Theorie, Philosophie, Boosting, Nudge-Kritik und Rechtswissenschaft zusammen, darunter auch "Nudge"-Autor Prof. Dr. Cass Sunstein. Cass Sunstein erläuterte das FEAST Framework for Behaviour Change. FEAST ist ein Akronym und steht für:

  • FUN: Gewünschte Handlungen sollten Spaß machen.
  • EASY: Um nachhaltiges Verhalten zu unterstützen, sollte die richtige Wahl die einfache Wahl sein.
  • ATTRACTIVE: Gewünschte Entscheidungen sollten möglichst attraktiv sein.
  • SOCIAL: Menschen sind sozial und neigen dazu, andere zu imitieren. Wenn eine Mehrheit von Menschen etwas tut, werden andere wahrscheinlich folgen.
  • TIMING: Der Zeitpunkt zu dem Nudges eingesetzt werden ist enscheidend.

Annette Cerulli-Harms sprach über das Potenzial von Nudges im Bereich des nachhaltigen Konsums. Sie wies auf die "Attitude-Behaviour-Gap" hin: die Lücke zwischen dem, was Menschen planen oder zu tun bereit sind, und dem, was sie tatsächlich tun. Sie betonte dann den Unterschied zwischen Verhalten im Bereich der Nachhaltigkeit und anderen Bereichen: Normalerweise betreffen die Auswirkungen des eigenen Verhaltens die Menschen persönlich - zum Beispiel die gesundheitlichen Vorteile einer Gewichtsabnahme -, wohingegen die Menschen im Bereich der Nachhaltigkeit die Auswirkungen ihrer eigenen Entscheidungen möglicherweise nie sehen. Sie betonte die Notwendigkeit, diese Diskrepanz zu überbrücken, und sagte, dass Nudges und Choice Architecture diesem Zweck dienen können. 

Die Gruppe kam zu dem Schluss, dass sich das ELI nicht ausschließlich auf Nudging konzentrieren, sondern die verhaltenswissenschaftlichen Instrumente im weiteren Sinne untersuchen sollte. Es wurden mehrere Ideen für neue Projekte entwickelt, darunter die Prüfung der Zulässigkeit von nachhaltigen Voreinstellungen (sog. Defaults), die Bewertung der Rahmenbedingungen, unter denen Nudges von der Öffentlichkeit akzeptiert werden, oder die Untersuchung der Frage, ob es notwendig ist, Institutionen zu "nudgen" und den rechtlichen Rahmen dahingehend zu überprüfen, wie die Rechtsvorschriften derzeit umgesetzt werden und ob unbewusste Vorgaben wie beabsichtigt funktionieren.

Mehr Informationen zur Expertenrunde erhalten Sie hier auf der Website des European Law Institutes.
 

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