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Digitalisierung Akute Cyber-Bedrohungslage für Verbraucherinnen und Verbraucher

Anlässlich des Weltverbrauchertages stellte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) heute seinen Bericht zum Digitalen Verbraucherschutz 2022 vor. Demnach sei die aktuelle Cyber-Sicherheitslage konstant angespannt und habe sich zuletzt durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine verschärft. Verbraucherinnen und Verbraucher sind auch indirekt von Cyber-Attacken betroffen, die sich in letzter Zeit verstärkt gegen Kommunen, Landkreise und andere öffentliche Institutionen, wie Schulen oder Krankenhäuser, richteten.

Dies sind weitere Einzelheiten für Verbraucherinnen und Verbraucher:

  • Unter den kriminellen Cyberaktivitäten zählen Identitätsdiebstahl, Sextortion (Erpressung unter Androhung kompromittierende Nacktfotos oder -Videos online zu veröffentlichen) sowie Fake-Shops im Internet und andere Täuschungsversuche bei der Nutzung digitaler Dienste zu den Hauptbedrohungen.
  • 69 Prozent aller Spam-Mails im Berichtszeitraum waren Cyber-Angriffe beispielsweise in Form von Phishing-Mails oder Mail-Erpressung.
  • 90 Prozente des Mail-Betrugs war Finance Phishing – Mails, die betrügerisch den Eindruck erweckten, von Bankinstituten versendet worden zu sein, und über die Cyber-Kriminelle Passwörter und weitere persönliche Informationen abgreifen.
  • Viele Phishing-Mails sind mittlerweile so professionell gestaltet, dass sie nur schwer von seriöser E-Mail-Kommunikation unterschieden werden können.

Gerhard Schabhüser, BSI-Vizepräsident, sagte hierzu: „Verbraucherinnen und Verbraucher fallen insbesondere Datenklau- und Phishing-Attacken zum Opfer. Beim Schutz vor Cyber-Kriminalität dürfen wir Verbraucherinnen und Verbraucher nicht allein lassen! Digitaler Verbraucherschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Es liegt in der Verantwortung von Unternehmen, IT-Herstellern und öffentlichen Institutionen bei Sicherheitsvorfällen zu informieren und sich gegenseitig auszutauschen. Sie müssen Abwehrmethoden einsetzen und IT-Sicherheit von Anfang an mitdenken und umsetzen.“

Christiane Rohleder, Staatssekretärin im BMUV, fügte hinzu: „Cybersicherheit und digitaler Verbraucherschutz gehen Hand in Hand. BSI und BMUV verfolgen hier die gleichen Ziele. Wir begrüßen das Engagement des BSI zum Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher im digitalen Raum. Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, dass Verbraucherinnen und Verbraucher im digitalen Raum selbstbestimmt und sicher agieren können. Hierfür schaffen wir die rechtlichen Rahmenbedingungen für mehr Sicherheit im Internet und stärken auch die Digitalkompetenz von Verbraucherinnen und Verbrauchern. Auch Unternehmen müssen deutlich mehr Verantwortung übernehmen. Digitale Angebote und Produkte müssen konsequent von vorneherein sicher gestaltet werden.“

Quelle: BSI & Bitkom

Weitere Informationen und Bericht zum Digitalen Verbraucherschutz 2022