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DigitalisierungEin Recht auf analoge Alternativen?

Die zunehmende Digitalisierung des Alltags bringt zahlreiche Herausforderungen mit sich. Immer mehr Dienste der Grundversorgung wie Arzttermine, Fahrkarten für den ÖPNV oder die Kommunikation mit Stromanbietern werden ausschließlich digital angeboten. Dies schließt Personen aus, die digitale Dienste nicht nutzen können oder wollen. Ein juristisches Gutachten von Netzpolitik.org zeigt jetzt, dass ein Recht auf analoge Alternativen im Grundgesetz verankert werden sollte, um einen sogenannten Digitalzwang zu verhindern.

Das Gutachten macht deutlich, dass es zahlreiche Gründe gibt, warum Menschen digitale Angebote meiden. Für einige sind die Kosten für Geräte und Internetanschlüsse zu hoch, andere verfügen nicht über die notwendigen technischen Fähigkeiten. Auch Datenschutzbedenken oder körperliche Einschränkungen können Hindernisse sein. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes hatten 2022 sechs Prozent der Menschen zwischen 16 und 74 Jahren noch nie das Internet genutzt.

Die NGO digitalcourage fordert daher mit einer Petition ein Recht auf ein Leben ohne Digitalzwang und will dafür den Artikel 3 des Grundgesetzes, der Diskriminierung verbietet, erweitern.

Quellen: Netzpolitik.org und digitalcourage