In Australien werden ab Ende des Jahres 2025 fast alle Social-Media-Plattformen für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren verboten. Messengerdienste, Online-Gaming und Video-Plattformen sollen weiterhin zugänglich bleiben. Das weltweit erste Gesetz seiner Art wurde am 27.11. vom australischen Parlament verabschiedet und setzt eine einjährige Frist innerhalb derer Plattformbetreiber wirksame Mechanismen zur Alterskontrolle einführen müssen. Im Falle der Nichteinhaltung drohen Strafen in Höhe von bis zu 31 Millionen Euro.
Die Hintergründe des Verbots von sozialen Medien:
- In Australien nutzen 98 % der Zehntklässler:innen regelmäßig mindestens eine Social-Media-Plattform.
- Ziel des Gesetzes ist es, Jugendliche vor Risiken wie sexueller Belästigung, Cyber-Mobbing und schädlichen Inhalten zu schützen.
- Beinahe zwei Drittel der 14- bis 17-Jährigen in Australien kamen online bereits mit äußerst schädlichen Inhalten in Kontakt, beispielsweise Drogenmissbrauch, Suizid, Selbstverletzung und Gewalt.
- Soziale Medien stehen unter Verdacht, die Entwicklung zu beeinträchtigen sowie Depressionen, Aufmerksamkeitsprobleme, Essstörungen, ein gestörtes Selbstwertgefühl und Mobbing zu verursachen.
Bedenken bestehen vor allem zum Thema Datenschutz aufgrund der umzusetzenden Altersverifizierung. Das Gesetz lässt offen, wie genau diese umgesetzt werden kann. Denkbar wäre eine Kontrolle mittels Ausweisdokumenten, Gesichtserkennung oder eine Verifikation durch Drittanbieter. Eine weitere Befürchtung ist, dass Kinder nach einem Verbot der sozialen Medien in weniger regulierte Online-Räume ausweichen könnten und dass das neue Gesetz die Plattformbetreiber nicht verpflichtet die schädlichen Inhalte zu reduzieren.
Quellen: Bundeszentrale für politische Bildung und Tagesschau