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KonsumverhaltenCO2-Emissionen im Konsumsektor bleiben trotz höherer Marktanteile von grünen Produkten unverändert

Heute veröffentlichte das Umweltbundesamt (UBA) Ergebnisse der Studie „Grüne Produkte in Deutschland 2017: Marktbeobachtungen für die Umweltpolitik". Demnach haben sich die CO2-Emissionen im Konsumsektor trotz steigender Umsätze grüner Produkte kaum verringert.

Für die dritte Studie dieser Art wurden zwischen 2008 bis 2015 die Marktentwicklungen ausgewählter grüner Produkte in den Konsumbereichen Wohnen (Heizen und Strom), Mobilität und Ernährung untersucht. Die entsprechenden Marktzahlen wurden der Entwicklung konsumbedingter Emissionen gegenübergestellt. Erstmalig wurden die Marktentwicklungen unterschiedlicher Umweltsiegel wie Blauer Engel (Papier), EU Ecolabel (Hygieneartikel), FSC und PEFC (Holz) sowie GOTS (Textilien) miteinbezogen.

Dies sind die zentralen Ergebnisse:

  • Insgesamt sind die CO2-Emissionen in den drei zentralen Konsumbereichen von 7,9 Tonnen pro Person in 2005 um lediglich ein Prozent auf 7,8 Tonnen in 2014 gesunken. Diese drei Kategorien machen 80 Prozent der gesamten Emissionen des privaten Konsums aus.
  • Mobilität: Im Untersuchungszeitraum sind die CO2-Ausstöße hier um 0,4 Prozent gestiegen – vornehmlich wegen stark ansteigender Emissionen im Luftverkehr und kaum abnehmender Emissionen im Automobilverkehr.
  • Ernährung: Vor allem der hohe Fleischkonsum führte zu einem deutlichen Emissionsanstieg um neun Prozent.
  • Wohnen: In den letzten zehn Jahren sind die CO2-Emissionen dank energetischer Sanierungen um rund zehn Prozent gesunken. Die zunehmende durchschnittliche Wohnfläche sowie Ausstattung mit Informations- und Telekommunikationstechnologien belasten jedoch weiterhin die Umwelt.
  • Umweltlabel: Umweltsiegel sind besonders erfolgreich, wenn mit grünen Produkten Geld gespart werden kann und die Label zudem staatlich und per Gesetz gefördert werden. Bspw. können Verbraucherinnen und Verbraucher mit energieeffizienten Geräten unter dem EU-Energielabel Stromkosten sparen und es ist zugleich für die Hersteller gesetzlich verpflichtend.

Maria Krautzberger, UBA-Präsidentin, merkte dazu an: „Die Richtung stimmt, aber der Umsatz mit umweltfreundlichen Produkten wächst zu langsam. Dies liegt vor allem daran, dass die Preise für Produkte nicht die realen Kosten für die Umwelt widerspiegeln. Unser Konsum trägt ganz wesentlich zu Umweltbelastungen bei, daher sollten die Umweltkosten eingepreist werden."

Quelle: Umweltbundesamt

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