Heute präsentierte die Europäische Kommission die Ergebnisse des 2017 Digital Economy and Society Index (DESI). Dieser Index misst das Leistungsvermögen und den Fortschritt der 28 Mitgliedstaaten hin zu einer digitalen Wirtschaft und Gesellschaft hinsichtlich Internetanbindung, digitaler Leistung, Digitalisierung des öffentlichen Sektors und weiterer Aspekte. Der DESI 2017 fasst folgende Einsichten zusammen:
- Qualität der Internetverbindung hat sich verbessert, wird aber zukünftigen Anforderungen bisher noch nicht gerecht: 76 Prozent der europäischen Haushalte haben Zugang zu High-Speed-Breitbandverbindungen (mindestens 30 Mbps). In einigen Mitgliedstaaten gibt es einen erheblichen Anteil an Haushalten mit Zugang zu noch leistungsfähigerem Breitband von 100 Mbps oder mehr. Dies reicht jedoch nicht aus, um den zukünftigen Anforderungen an Geschwindigkeit, Qualität und Zuverlässigkeit der Verbindungen gerecht zu werden, da der Internetverkehr derzeit jährlich um 20 Prozent und um mehr als 40 Prozent bei Mobilfunknetzen wächst.
- Europäer werden immer digitaler: 79 Prozent der Europäerinnen und Europäer sind mindestens einmal pro Woche online und ein gleich hoher Anteil lädt Musik, Filme, Bilder oder Spiele herunter. 70 Prozent der europäischen Internetnutzerinnen und -nutzer lesen Nachrichten online und 63 Prozent nutzen soziale Netzwerke, verglichen mit jeweils 64 Prozent und 57 Prozent im Jahr 2013. Auch der Anteil der Nutzerinnen und Nutzer, die auf Online-Shopping (66 Prozent), Online-Banking (59 Prozent) und Online-Services für Anrufe zurückgreifen (39 Prozent), hat sich seit 2013 erhöht.
- EU-Bürger nutzen mehr öffentliche Dienste online: 34 Prozent der Internetnutzerinnen und -nutzer haben Unterlagen an öffentliche Amtsstellen bereits online anstatt in Papierform eingereicht – verglichen mit 27 Prozent in 2013.
Auf Grundlage dieser DESI-Ergebnisse plant die Kommission für Mai 2017 einen Bericht über den Stand der Digitalisierung zu veröffentlichen, der eine eingehende Bewertung bisheriger Digitalisierungsfortschritte enthält und zudem mögliche Verbesserungspotentiale aufzeigt. Andrus Ansip, der für den digitalen Binnenmarkt zuständige Vizepräsident, merkte dazu an: „Die Digitalisierung in Europa kommt allmählich voran, doch viele Länder müssen noch einen Gang zulegen. Alle Mitgliedstaaten sollten mehr investieren, um den digitalen Binnenmarkt voll ausschöpfen zu können. Wir wollen bei der Digitalisierung kein Europa der zwei Geschwindigkeiten. Wir sollten zusammen darauf hinarbeiten, dass die Europäische Union eine weltweite Führungsrolle im digitalen Bereich einnimmt."
Quelle: Europäische Kommission
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