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DigitalisierungGroße Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher offen für technologischen Fortschritt – auch wenn es einigen zu schnell geht

Anlässlich des bundesweiten Digitaltags veröffentlichte der Digitalverband Bitkom die Ergebnisse aktueller Verbraucherumfragen zu Einstellungen bezüglich Digitalisierung und technologischem Fortschritt in Deutschland.

Die Ergebnisse zeichnen ein differenziertes Bild: Eine Mehrheit von 54 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher bemängelten das Tempo der Digitalisierung als zu gering, andererseits kritisierten 15 Prozent die Geschwindigkeit der Digitalisierung als zu hoch. Mit 72 Prozent ist dennoch die große Mehrheit der Deutschen offen für neue technische Geräte und digitale Dienstleistungen.

Für diese Studie befragte die Bitkom Research im Auftrag der Initiative „Digital für alle“ im April 2021 insgesamt 1.004 Personen in Deutschland ab 16 Jahren telefonisch zu ihrer persönlichen Einschätzung beim Thema Digitalisierung.

Dies sind weitere Einzelheiten:

  • 15 Prozent der deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher bewerteten das Tempo der Digitalisierung als zu hoch, für knapp ein Drittel (29 Prozent) ist es dagegen genau richtig.
  • Vor allem ältere Menschen über 75 Jahre kritisierten die Geschwindigkeit als zu hoch (37 Prozent), dagegen nur ein Zehntel der 16- bis 29-Jährigen.
  • Während die Digitalisierung im Jahr zuvor für 47 Prozent der Befragten zu langsam voranging, bemängelten im Jahr 2021 insgesamt 54 Prozent das Tempo als zu gering.
  • Auch das Interesse an und die Offenheit gegenüber neuen technischen Geräten und digitalen Dienstleistungen nahm um 15 Prozentpunkte im Vergleich zu 2020 auf insgesamt 72 Prozent deutlich zu.
  • 37 Prozent der Befragten würden neue Geräte und Dienstleistungen nutzen, sofern ein Mehrwert erkennbar sei, verglichen mit 30 Prozent im Jahr 2020. Weitere 35 Prozent (37 Prozent in 2020) befassten sich ausgiebig mit Neuheiten und wollten diese nutzen, sobald sie erschienen.
  • 17 Prozent (21 Prozent in 2020) waren Neuerungen gegenüber eher zurückhaltend und neun Prozent der Befragten lehnten die Technisierung der Gesellschaft ab.
  • Das Interesse an technologischen Fortschritt ist besonders unter den 16- bis 29-Jährigen groß, von denen 56 Prozent neue Geräte und Dienste unmittelbar nach Erscheinen nutzen wollten. Aber auch 48 Prozent der über 75-Jährigen waren offen für Neuheiten und weitere 13 Prozent beschäftigten sich sogar ausgiebig mit neuen Geräten und Angeboten. 

Anna-Lena Hosenfeld, Geschäftsführerin von „Digital für alle“, sagte hierzu: „Dass die Meinungen über das Tempo der Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft soweit auseinandergehen zeigt: Wir müssen uns viel stärker dafür einsetzen, dass alle Menschen Zugang zur digitalen Welt haben und sich darin zurechtfinden. Unsere Studien zeigen auch, dass Digitalisierung dann am verständlichsten ist, wenn die Menschen damit konkrete Anwendungen verbinden und einen persönlichen Bezug herstellen können. (…) Die große Offenheit für Fortschritte – über alle Altersgruppen hinweg – ist ein wichtiges Signal. Denn grundsätzlich beobachten wir in Deutschland eine digitale Spaltung. Viele Menschen sind noch nicht in der Lage, sich selbstständig und souverän im digitalen Zeitalter zu bewegen.“

Quelle: Bitkom

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