Heute veröffentlichte die Europäische Kommission die endgültigen Ergebnisse ihrer Untersuchung zum E-Commerce in der EU. Demnach verhindern einige Geschäftspraktiken, dass Verbraucherinnen und Verbraucher von einer größeren Produktwahl und niedrigeren Preisen im Online-Handel profitieren können.
Die Studie untersuchte den Online-Verkauf von Konsumgütern für rund 1.900 Unternehmen und überprüfte 8.000 Vertriebs- und Lizenzverträge zu digitalen Inhalten. Die Erhebung wurde im Mai 2015 als Teil der digitalen EU-Binnenmarktstrategie der Kommission eingeleitet.
Dies sind die wesentlichen Erkenntnisse:
- Hersteller nutzen zunehmend vertragliche Beschränkungen, um ihre Produktverteilung besser zu kontrollieren. Dies beinhaltet unter anderem Preisbeschränkungen, die Zurückhaltung der eignen Produkte auf bestimmten Online-Kanälen mittels Plattform-Verboten sowie die eingeschränkte Auflistung auf Online-Portalen zum Preisvergleich.
- In 11 Prozent der Fälle verhinderten Unternehmen, dass ihre Produkte in einen anderen Mitgliedstaat verkauft werden konnten.
- 60 Prozent der befragten Anbieter von digitalen Inhalten haben sich mit den Rechteinhabern vertraglich auf "Geoblocking" geeinigt. Somit beschränken sie den grenzüberschreitenden Zugang zu ihren Online-Inhalten und -Diensten.
Auf Grundlage dieser Ergebnisse kann die Kommission Wettbewerbslücken im EU Online-Handel identifizieren und tätig werden, um den Zugang von Verbraucherinnen und Verbrauchern zu Produkten und Dienstleistungen im digitalen Binnenmarkt zu verbessern.
Monique Goyens, Generaldirektorin der Europäischen Verbraucherorganisation (BEUC), stellte fest: „Der digitale Binnenmarkt kann keine Einbahnstraße sein. Geschäftspraktiken, die Verbraucherinnen und Verbraucher von der Auswahl eines Produktes oder Dienstleistung abhalten, die sie von Anbietern in der EU kaufen möchten, sind mit einem gemeinsamen Binnenmarkt unvereinbar. Das Beseitigen solcher Hemmnisse wird gleichermaßen für Verbraucher und die Wirtschaft gut sein. "
Quelle: Europäische Kommission und europäische Verbraucherorganisation BEUC
Weitere Informationen, EC-Pressemitteilung und der Bericht