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NachhaltigkeitNeue UBA-Studie belegt hohen Rohstoffverbrauch in Deutschland

Auf dem heutigen „Nationalen Ressourcen-Forum" in Berlin präsentierte das Umweltbundesamt (UBA) seinen Ressourcenbericht mit dem Titel „Die Nutzung natürlicher Ressourcen – Bericht für Deutschland 2016". Dieser Bericht beinhaltet wirtschafts- und umweltpolitische Kennzahlen zum Rohstoffverbrauch in Deutschland und dessen indirekte Umweltfolgen bezüglich Flächen- und Wasserverbrauch sowie ungenutztem Material. Dabei wurde sowohl die inländische als auch internationale Perspektive berücksichtigt. Die zentralen Ergebnisse sind:

  • In Deutschland liegt der jährliche Durchschnittsverbrauch von Rohstoffen, wie beispielsweise Metall, Beton und Holz, pro Person bei rund 16,2 Tonnen und umgerechnet bei 44 Kilo pro Tag. Im internationalen und europaweiten Vergleich liegt Deutschland damit auf einem insgesamt hohen Verbrauchsniveau.
  • Circa die Hälfte der gesamtvolkswirtschaftlichen Rohstoffnachfrage ist auf private Konsumbedürfnisse zurückzuführen. Die Bedürfnisfelder Wohnen und Ernährung tragen dabei am stärksten zu der Endnachfrage von Rohstoffen bei.
  • Zudem wird zur Befriedigung der deutschen Konsumbedürfnisse ein Großteil der benötigten Rohstoffe aus dem Ausland importiert, wodurch der private Konsum in Deutschland eine globale Dimension erhält.

Eine Kernempfehlung des UBA, um Ressourcen einzusparen und effizienter zu nutzen, beinhaltet eine Reform der Mehrwertsteuer. Beispielsweise könnte für rohstoffeffiziente Produkte ein verringerter Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent eingeführt werden, so dass diese Produkte für Verbrauchrinnen und Verbraucher attraktiver und billiger werden. Maria Krautzberger, Präsidentin des UBA, merkte hierzu an: „Unsere Wirtschaftsweise und unser Konsum belasten ganz erheblich die Umwelt in anderen Ländern. 70 Prozent der bei uns verbrauchten Rohstoffe kommen aus dem Ausland, davon sind vier Fünftel nicht nachwachsend. Wir müssen viel sorgsamer mit Rohstoffen umgehen. (…) Was Rohstoffe spart, sollte für Verbraucherinnen und Verbraucher billiger sein. Denkbar wäre, dass für einen ressourceneffizienten Fernseher nur sieben statt 19 Prozent Mehrwertsteuer anfallen. Das würde solche Produkte attraktiver machen."

Quelle: Umweltbundesamt

Weitere Informationen und der Bericht