Die Europäische Kommission veröffentlichte heute die Ergebnisse ihrer neuen Eurobarometer-Umfrage zum Umgang europäischer Verbraucherinnen und Verbraucher mit Finanzdienstleistungen angesichts der zunehmenden Digitalisierung und der Entwicklung eines nachhaltigeren Finanzwesens. Den Ergebnisse zufolge, gaben mit 86 Prozent die meisten europäischen Verbraucherinnen und Verbraucher an, sich bei der Verwaltung ihrer persönlichen Finanzen sicher zu fühlen, und 73 Prozent fühlten sich beim Online-Banking sicher – mit Variationen über die einzelnen Mitgliedstaaten hinweg.
Für diese Eurobarometer-Umfrage wurden insgesamt 27.862 Personen aus allen 27 Mitgliedstaaten gebeten, 16 Fragen rund um digitale Finanzdienstleistungen zu beantworten.
Dies sind weitere Erkenntnisse:
- Für ihre persönlichen Finanzen sind die wichtigsten Informationsquellen der meisten europäischen Verbraucherinnen und Verbraucher Empfehlungen von Finanzberaterinnen und -beratern, spezialisierte Produktvergleiche und Empfehlungen von Freundinnen und Freunden oder der Familie. Nur fünf Prozent der Befragten gaben an, dass sie Informationen aus sozialen Medien und Influencern nutzen, um finanzielle Entscheidungen zu treffen.
- Etwa jeder fünfte Befragte gab an, dass die eigenen Verbraucherrechte bei der Eröffnung eines Bankkontos, bei Zahlungen oder bei der Aufnahme eines Kredits schon einmal verletzt wurden – 42 Prozent von ihnen hatten keine Beschwerde darüber eingereicht.
- Die meisten EU-Bürgerinnen und -Bürger überprüfen ihren Kontostand oder tätigen Zahlungen über eine mobile Banking-App oder eine Website mit Identitätsauthentifizierung. Die Nutzung digitaler Finanzdienstleistungen variiert zwischen den Befragten aus verschiedenen Mitgliedstaaten.
- Im Hinblick auf nachhaltige Geldanlage war es für mehr als 60 Prozent der Befragten wichtig, dass ihre Ersparnisse keine wirtschaftlichen Aktivitäten finanzieren, die dem Planeten schaden. Dennoch gaben nur 34 Prozent an, dass sie tatsächlich wüssten, wie und ob ihre privaten Ersparnisse in nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten investiert würde. 29 Prozent der Befragten erhielten Informationen über die Nachhaltigkeitsauswirkungen von Finanzprodukten oder -dienstleistungen.
Mairead McGuinness, Kommissarin für Finanzstabilität, Finanzdienstleistungen und die Kapitalmarktunion, sagte hierzu: „Finanzdienstleistungen sind ein fester Bestandteil unseres Lebens – von der Eröffnung eines Bankkontos und der Durchführung von Zahlungen bis hin zur Aufnahme einer Hypothek oder der Vorbereitung auf den Ruhestand. Angesichts der Digitalisierung und der nachhaltigen Finanzwirtschaft, die die Art und Weise, wie wir Bankgeschäfte tätigen, verändern, ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Europäer gut informiert sind, fair behandelt werden und sich der Risiken und Chancen bewusst sind, damit niemand zurückgelassen wird. Diese Umfrage verdeutlicht auch die Vorteile des Binnenmarktes, der es den Europäern ermöglicht, in einer Zeit, in der jeder Cent zählt, das Beste aus Finanzdienstleistungen zu machen. Die Ergebnisse werden in unsere politische Arbeit zu Themen wie der Kapitalmarktunion, Sofortzahlungen, Privatkundeninvestitionen, Datenzugang bei Finanzdienstleistungen und einem digitalen Euro einfließen, mit dem zentralen Ziel, die Bürger in die Lage zu versetzen, fundierte Finanzentscheidungen zu treffen und ihr finanzielles Wohlergehen selbst in die Hand zu nehmen.“
Quelle: EK
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