Heute stellten das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage zum Umweltbewusstsein 2020 in Deutschland vor. Den Ergebnissen zufolge erachten 65 Prozent der deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher Umwelt- und Klimaschutz auch während der Corona-Pandemie als ein besonders wichtiges Thema.
Für diese Studie wurden das Institut für angewandte Sozialwissenschaft (infas) und das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) im November und Dezember 2020 mit der Befragung von insgesamt 2.115 deutschen Bürgerinnen und Bürgern ab 14 Jahren zu ihrem Umweltbewusstsein beauftragt.
Dies sind weitere Einzelheiten:
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Für 65 Prozent der Deutschen sind Umwelt- und Klimaschutz wichtige Themen und für weitere 16 Prozent sind diese während der Corona-Pandemie sogar wichtiger geworden.
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Die Mehrheit der Befragten befürwortete einen zügigen und zugleich sozialverträglichen Umbau hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft (90 Prozent), eine Vorreiterrolle Deutschlands beim internationalen Klimaschutz (80 Prozent) sowie eine größere Rolle von Umwelt- und Klimaschutz in der Landwirtschafts- bzw. Verkehrspolitik (60 bzw. 50 Prozent).
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Beim Thema Landwirtschaft und Ernährung sahen 90 Prozent der Befragten dringenden Handlungsbedarf bei der Verringerung von Verpackungsmüll und Lebensmittelabfällen.
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Mehr Umweltschutz bei der Lebensmittelversorgung und -herstellung durch ein besseres Angebot von vegetarischen und veganen Produkten und Speisen in Kantinen und Gaststätten wünschten sich knapp zwei Drittel der Befragten.
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Auch bei der Mobilität wünschte sich die Mehrheit der Befragten, ein kostengünstigeres und erweitertes Angebot für Bus und Bahn im ÖPNV (90 Prozent) und außerdem mehr Radwege und Fahrradstreifen sowie ein Tempolimit auf Autobahnen (je 65 Prozent).
Svenja Schulze, Bundesumweltministerin, sagte hierzu: „Corona bestimmt seit mehr als einem Jahr unseren Alltag. Trotzdem ist und bleibt Umwelt- und Klimaschutz ein Top-Thema für die Menschen in Deutschland. Sie wollen Veränderungen und fordern diese auch konkret ein. Besonders interessant wird die Studie da, wo es konkret wird, etwa beim Tempolimit. Hier hat es im Vergleich zur letzten Befragung einen spürbaren Zuwachs gegeben hin zu einer breiten und klaren Mehrheit für ein Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen.“
Dirk Messner, UBA-Präsident, merkte an: „Den Menschen in Deutschland ist sehr bewusst, dass ambitionierter Umwelt- und Klimaschutz letztlich die eigenen Lebensgrundlagen erhält. Diese Dekade ist entscheidend dafür, ob es uns gelingt, die Weichen für eine nachhaltige Zukunft richtig zu stellen. Wir sollten diese einmalige Gelegenheit, die sich jetzt bietet, nicht verstreichen lassen – zumal ein sozial-ökologischer Wandel nicht nur mehr Lebensqualität schafft, sondern auch die Wirtschaft belebt.“
Quelle: BMU & UBA
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