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NachhaltigkeitUntersuchung von Webseiten deckt Greenwashing vieler Unternehmen auf

Zusammen mit den nationalen Verbraucherschutzbehörden veröffentlichte die Europäische Kommission heute die Ergebnisse einer Durchforstung von Webseiten („Sweep“) zu Verstößen gegen das EU-Verbraucherrecht auf Online-Märkten. Die Ergebnisse legen nahe, dass die Mehrheit der Unternehmen auf ihren Webseiten unzureichende und für Verbraucherinnen und Verbraucher nur schwer überprüfbare Angaben zur Nachhaltigkeit ihrer Produkte machen.

Einmal pro Jahr koordiniert die Europäische Kommission die sogenannten „Sweeps“, bei denen nationale Verbraucherschutzbehörden in der EU zeitgleich in unterschiedlichen Ländern diverse Internet-Auftritte kontrollieren. Mit dem diesjährigen Fokus auf „Greenwashing“ wurden vor allem Websites von Unternehmen analysiert, die umweltschonende Produkte für Bekleidung, Kosmetika oder Haushaltsgeräte bewerben.

Dies sind weitere Einzelheiten:

  • Die Kommission und die Verbraucherbehörden überprüften insgesamt 344 zweifelhafte umweltbezogene Angaben auf ausgewählten Unternehmens-Webseiten genauer.

  • In 59 Prozent der Fälle erbrachten Unternehmen keine leicht zugänglichen oder für Verbraucherinnen und Verbraucher nachprüfbaren Belege für ihre Nachhaltigkeitsbehauptungen.

  • In 42 Prozent der Fälle waren die Produktangaben entweder übertrieben, falsch oder irreführend und galten möglicherweise als unlautere Geschäftspraktiken im Sinne der EU-Vorschriften.

  • In 37 Prozent der Fälle wurden nur vage und allgemeine Angaben gemacht wie etwa „bewusst“, „umweltfreundlich“ und „nachhaltig“, mit denen Verbraucherinnen und Verbrauchern suggeriert werden sollte, ein Produkt habe keine negativen Umweltauswirkungen.

Didier Reynders, Kommissar für Justiz, merkte hierzu an: „Immer mehr Menschen wollen ein umweltgerechtes Leben führen, und ich begrüße Unternehmen, die sich um die Herstellung umweltfreundlicher Produkte oder Dienstleistungen bemühen. Allerdings gibt es dort auch skrupellose Anbieter, die mit vagen, falschen oder übertriebenen Angaben die Verbraucher täuschen. Die Kommission wird die Verbraucher beim Übergang zu einer umweltschonenderen Wirtschaft unterstützen und entschlossen gegen ökologischen Etikettenschwindel vorgehen. Genau darum geht es in der neuen Verbraucheragenda, die wir im vergangenen Herbst angenommen haben.“

Quelle: EK

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