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DigitalisierungNeue Umfrage zeigt: Verbraucherinnen und Verbraucher wollen online fair behandelt und besser geschützt werden

Die Europäische Verbraucherorganisation BEUC präsentierte heute ihren neuen Bericht „Connected, but unfairly treated – Consumer survey results on the fairness of the online environment“ zu den Einschätzungen von EU-Verbraucherinnen und
-Verbrauchern im Umgang mit dem Internet. Den Ergebnissen zufolge hatten die Befragten oftmals das Gefühl, online nicht die Kontrolle über die ihnen angezeigten Inhalte oder ihre Entscheidungen zu haben. Sie wünschten sich eine stärkere Regulierung kommerzieller Influencer und besseren Schutz von Kindern im Internet.

Für diese Umfrage wurde Open Evidence von BEUC damit beauftragt, insgesamt 4.929 Personen ab 18 Jahren aus den EU-Ländern Frankreich, Deutschland, Italien, Litauen, Polen, Rumänien, Spanien und Schweden mittels Online-Fragebögen von Februar bis März 2023 zu interviewen.

Dies sind weitere Ergebnisse:

  • Weniger als die Hälfte der Verbraucherinnen und Verbraucher (43 Prozent) sagten sie hätten das Gefühl, online die Kontrolle über die ihnen präsentierten Inhalte und ihre Entscheidungen zu haben.
  • Viele der Befragten waren mit der Art und Weise unzufrieden, wie Behörden für ihren Online-Schutz sorgten, vor allem in Rumänien (46 Prozent) und Frankreich (40 Prozent), weniger in Schweden (26 Prozent) und Italien (28 Prozent).
  • Weniger als einer von fünf Befragten fand es fair, gezielte Werbung auf Grundlage der eigenen Person und Unzulänglichkeiten zu erhalten und lehnte es ab, online überwacht und verfolgt zu werden. Nur 7 Prozent war es egal, wie viele Daten über sie gesammelt wurden.
  • 75 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher waren der Ansicht, dass Kinder mehr Schutz vor Online-Tracking und dem Einfluss digitaler Dienstleistungen benötigen.
  • 44 Prozent der Befragten, die Influencer auf Social Media sahen, waren der Meinung diese würden für möglichen Betrug oder problematische Produkte Werbung machen und wünschten sich eine stärkere Regulierung. 
  • 74 Prozent sagten, dass jene Plattformen, auf denen Influencer tätig seien, auch für deren Inhalte Verantwortung übernehmen sollten.

Ursula Pachl, stellvertretende BEUC-Generaldirektorin, sagte hierzu; „Trotz der eindeutigen Vorteile einer stärker vernetzten Welt gibt es erhebliche Nachteile, die die Fähigkeit der Verbraucherinnen und Verbraucher untergraben, ihre Rechte zu schützen, die Kontrolle zu behalten und ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Die Umfrage, die wir heute veröffentlichen, macht deutlich, dass es große Probleme gibt, die Verbraucherinnen und Verbraucher von den politischen Entscheidungsträgern gelöst haben wollen. Die allgegenwärtige Online-Überwachung und -Verfolgung des Lebens der Menschen ist inakzeptabel. Wir müssen auch viel mehr tun, um Kinder zu schützen. Die Umfrage gibt auch Anlass zu ernsten Bedenken hinsichtlich der Rolle, die Influencer auf dem Markt spielen. Die Kommission muss sich nun im Rahmen ihres laufenden Fitness-Checks des EU-Verbraucherrechts mit diesen Bedenken befassen und Änderungen an den Rechtsvorschriften vorschlagen. Nur wenn diese Probleme angegangen werden, kann das Verbraucherrecht auf dem neuesten Stand bleiben und die EU ihr Versprechen einlösen, den Verbrauchern ein hohes Maß an Selbstbestimmung und Schutz zu bieten.“

Quelle: BEUC

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