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Dickhut, H. et al.Abschlussbericht Messung der Nachhaltigkeit des Tourismus in Deutschland

Leseempfehlung

Autorinnen und Autoren:
Heike Dickhut, Wolfgang Strasdas, Marius Goerge & Johanna Schulze Düding

Erscheinungsdatum:
Mai 2023

Publikation:
Umweltbundesamt (UBA), Texte | 73/2023

Mit dem hier vorgelegten Projekt wurden zwei Hauptziele verfolgt. Zunächst wurde das sogenannte Tourismus Sustainability Satellite Account (TSSA), ein Bilanzierungssystem zur Messung der Nachhaltigkeit des Deutschlandtourismus, das in der vorangegangenen Projektphase1 erstmalig entwickelt und angewendet wurde, nun mit den aktuell verfügbaren Daten erneut befüllt. Beim TSSA handelt es sich um ein erweitertes Tourismus-Satellitenkonto (TSA) bzw. ein Kennzahlensystem, welches im Wesentlichen auf den statistischen Rahmenwerken der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) und Umweltökonomischen Gesamtrechnungen (UGR) beruht. Hinzu kommen soziale Indikatoren, die die Nachhaltigkeit der Arbeitsverhältnisse im Tourismus messen. Das TSSA erlaubt somit eine systematische Zuordnung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Auswirkungen des Tourismus zu den tourismusrelevanten Wirtschaftszweigen auf nationaler Ebene.

Bei den ökologischen Auswirkungen zeigt sich ein im Vergleich zur letzten Messung (mit Daten von 2015 oder 2016) leicht gestiegener Energieverbrauch bei allerdings zurückgehender Energieintensität. Diese ist im Tourismus ähnlich hoch wie im Durchschnitt der deutschen Volkswirtschaft. Bei den tourismusinduzierten Emissionen von Treibhausgasen (THG) und besonders bei der Emissionsintensität sind ebenfalls Verbesserungen zu beobachten, doch liegt die Emissionsintensität der Tourismuswirtschaft immer noch deutlich über dem volkswirtschaftlichen Durchschnitt. Innerhalb der deutschen Tourismuswirtschaft trägt weiterhin der Verkehrssektor (insb. Flug- und Schiffsverkehr) am stärksten zum Energieverbrauch und zu den THG-Emissionen bei. Dagegen ist der tourismusinduzierte Wasserverbrauch deutschlandweit als eher unproblematisch einzuschätzen. Die Wasserintensität des Tourismus liegt deutlich unter dem Durchschnitt der deutschen Volkswirtschaft. Innerhalb des Tourismus ist sie am höchsten in den Sektoren Beherbergung und Gastronomie.

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