Die Notwendigkeit, den Diskurs über die Kreislaufwirtschaft zu erweitern und die vorherrschende Sichtweise, die auf der Entkopplung von Wachstum, Produktion und Konsum beruht, in Frage zu stellen, scheint für die Autoren von „Design for a Sustainable Circular Economy“ unbestritten. Sie betonen, wie wichtig es ist, die Rolle des Designs bei der Verwirklichung einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft neu zu überdenken, und plädieren für einen ganzheitlichen Ansatz, der auch die Gestaltung der Politik einschließt. Die Formulierung klarer Nachhaltigkeitsprinzipien im Rahmen der Kreislaufwirtschaft und die Hervorhebung der Rolle des Kreislaufdesigns bei der Förderung von Kreativität und Unternehmertum in Hinblick auf eine umweltfreundlichere Gesellschaft werden als notwendig bezeichnet. Die Autoren fordern umfassende Zusammenarbeit, um die Anwendung des Kreislaufdesigns auf verschiedene Sektoren auszudehnen, um einen effektiven Übergang zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft zu erreichen. Das Vorhaben wurde durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Elf Kapitel prägen den Diskurs über die Kreislaufwirtschaft, die sechs Hauptthemen zugeordnet sind:
- Es werden Rahmen und Grundsätze für die Gestaltung einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft vorgestellt, die in der Gesellschaft vorherrschende Narrative in Frage stellen.
- Die Rolle des Designs beim Übergang zu zirkulären Systemen wird hervorgehoben, indem Erkenntnisse aus der Umweltwissenschaft, der Verhaltenspsychologie und dem gesellschaftlichen Transformationsbestreben aufgezeigt werden.
- Es werden Methoden und Rahmen für die Entscheidungsfindung im Bereich des Kreislaufdesigns erläutert, wie beispielsweise die Methode des "Ressourcendrucks".
- Herausforderungen und Lösungen in bestimmten Branchen, wie z. B. Kosmetikverpackungen und Verbraucherverhalten, werden aufgezeigt, um die Thematik der Ressourcennutzung anzugehen und nachhaltige Kreislaufpraktiken zu fördern.
- Die thematisierten Wahrnehmungen der Hersteller und systemische Fragen verdeutlichen die Notwendigkeit, sich mit umfassenderen systemischen Fragen zu befassen, die über die reine Herstellung hinausgehen.
- Es wird diskutiert, wie die Verhaltenswissenschaft in Experimente der öffentlichen Politik integriert werden kann, um den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft zu unterstützen.