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Lautermann, C.Eine Allianz für CDR bilden

Leseempfehlung

Autor: Christian Lautermann
Erscheinungsdatum: März 2024
Publikation: Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), IÖW-Impulse (Nr. 6)
 

Künstliche Intelligenz, digitale Plattformen, Blockchain: Die Dynamik der digitalen Transformation wirft neue gesellschaftliche Herausforderungen und ethische Fragen auf. Regulierung ist notwendig, kommt der technologischen Innovation aber kaum hinterher. Als Treiber der Digitalisierung stehen Unternehmen in einer besonderen Verantwortung: Die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen im Zeitalter der Digitalisierung – Corporate Digital Responsibility (CDR) – wird zu einem zentralen Handlungsfeld. Doch trotz der Dringlichkeit, Unternehmensverantwortung im Kontext der Digitalisierung neu zu denken, ist CDR noch weitgehend unbekannt und kaum entwickelt. Da die Digitalisierung alle Bereiche der Wirtschaft transformiert, müssen sich Unternehmen aller Branchen mit den ethisch-gesellschaftlichen Implikationen auseinandersetzen. Um Risiken für sich selbst und die Gesellschaft zu vermeiden, aber auch um die Chance zu ergreifen, eine faire, menschengerechte und nachhaltige Digitalisierung zu gestalten, sollten alle Unternehmen einen anspruchsvollen Zugang zu CDR entwickeln. Die Grundlagenstudie „Corporate Digital Responsibility“ des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) bietet hierfür ein fundiertes Konzept.1 Verantwortung im digitalen Wandel zu übernehmen, kann aber nicht jedem Unternehmen alleine überlassen werden. Es braucht eine starke Allianz aus Politik, Verbänden und Multiplikatoren, die gemeinsam eine Strategie zur Entwicklung und Verbreitung von CDR verfolgen.

Empfehlungen für den Aufbau einer Allianz zur Förderung von CDR

  1. Netzwerk aufbauen – CDR-Allianz bilden 
    CDR-Pioniere aus Wirtschaft, Politik, Verbänden, Beratung und Wissenschaft sollten zusammen mit nachhaltigkeitsorientierten Unternehmensnetzwerken sowie Akteuren aus Finanzbranche und Zivilgesellschaft ein Multi-Stakeholder-Netzwerk initiieren als Anlaufstelle und Impulsgeber für CDR.
  2. Unternehmen gewinnen – den Mittelstand erreichen
    Die Allianz sollte Unternehmen zielgruppenspezifisch ansprechen und die Vorteile von CDR operativ anschlussfähig vermitteln.
  3. Öffentliche Sichtbarkeit schaffen – den Vergleich ermöglichen
    Mit öffentlichen Informationsangeboten sollten Best Practices wie auch Hindernisse für CDR sichtbar gemacht werden. Mit CDR-Ratings und -Benchmarkings kann ein positiver Wettbewerb angeregt werden.
  4. Toolbox zur Verfügung stellen – zur Anwendung befähigen
    Eine Toolbox mit praktischen Handlungsanleitungen, Checklisten, Beispielsammlungen und neu entwickelten Hilfsmitteln soll dazu beitragen, dass Unternehmen CDR-Kompetenzen aufbauen.
  5. Standards entwickeln – den Handlungshorizont erweitern
    Die Allianz sollte sich für breit gültige CDR-Standards einsetzen, indem sie hilft, bestehende CDR-Frameworks weiterzuentwickeln und Digitalverantwortung in relevante CSR-Standards zu integrieren.

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