ConPolicy
Kontakt

DigitalisierungFast alle Kinder und Jugendlichen nutzen täglich Smartphone oder Tablet – durchschnittlich 111 Minuten täglich

Heute präsentierte der Digitalverband Bitkom neue Umfrageergebnisse zum Nutzungsverhalten digitaler Geräte von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Demnach nutzt die überwältigende Mehrheit von 98 Prozent der Kinder und Jugendliche ab sechs Jahren ein Smartphone oder Tablet. Unter den 10- bis 18-Jährigen konnten sich 59 Prozent kein Leben ohne Internet vorstellen. Für diese repräsentative Umfrage interviewte die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom insgesamt 920 Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 18 Jahren.

Dies sind weitere Einzelheiten:

  • Mit 98 Prozent nutzten fast alle Kinder und Jugendlichen zwischen sechs und 18 Jahren ein Smartphone oder Tablet. Die Screen- und Online-Zeit belief sich auf durchschnittlich knapp zwei Stunden (111 Minuten) täglich.
  • Die durchschnittliche Bildschirm- und Internetzeit steigt über die Altersgruppen hinweg stark an: Von täglich 49 Minuten bei den 6- bis 9-Jährigen und einer Stunde und 27 Minuten bei den 10- bis 12-Jährige bis hin zu 2 Stunden und 20 bei den Jugendlichen zwischen 13 und 15 Jahren und 2 Stunden und 46 Minuten bei den 16- bis 18-Jährigen.
  • Im Langzeit-Vergleich zeigt sich, dass Kinder und Jugendliche immer früher mit digitalen Endgeräten in Kontakt kommen: 2014 nutzten 20 Prozent der 6- bis 7-Jährigen ab und zu ein Smartphone, aktuell sind es 64 Prozent. Auch unter den 16- bis 18-Jährigen ist die Handy-Nutzung nochmals ausgeprägter und stieg von 88 Prozent (2014) auf 97 Prozent (2022).
  • Smartphone und Tablet werden hauptsächlich genutzt, um Nachrichten zu schreiben und zu empfangen (86 Prozent), Filme, Serien und Videos zu schauen (83 Prozent), Radio oder Musik zu hören (71 Prozent), für die Schule oder Ausbildung zu recherchieren (69 Prozent) oder um Online-Games zu spielen (61 Prozent).
  • Weitere (38 Prozent) nutzten das Internet, um sich über aktuelle politische, wirtschaftliche oder gesellschaftliche Themen zu informieren oder um online zu shoppen (23 Prozent).
  • Unter den sozialen Netzwerken nutzten die Befragten am häufigsten YouTube (82 Prozent); Plattformen wie Instagram (54 Prozent) und TikTok (50 Prozent) folgten mit großem Abstand. Bei Instagram nahm die Nutzung mit dem Alter stark zu (84 Prozent der 16- bis 18-Jährigen), während die Video-Plattform TikTok eher für Jüngere interessant ist (63 Prozent 13- bis 15-Jährigen). Weitaus weniger der 10- bis 18-Jährigen nutzten Twitter (12 Prozent) oder Facebook (11 Prozent).
  • Beim Senden und Empfangen von Text-, Bild- oder Sprachnachrichten dominierte WhatsApp als Messenger-Dienst; diesen nutzten 82 Prozent der 10- bis 18-Jährigen häufig und weitere 10 Prozent manchmal. Über Snapchat tauschten sich 52 Prozent häufig oder manchmal aus und die iPhone-basierte Anwendung iMessage nutzten 23 Prozent zumindest manchmal. Die wenigsten Kinder und Jugendlichen verwendeten Facebook-Messenger (12 Prozent) oder Telegram (acht Prozent).

Bernhard Rohleder, Bitkom-Hauptgeschäftsführer, sagte hierzu: „Der Schutz von Kindern und Jugendlichen muss auch in der digitalen Welt verbessert werden. Hier braucht es nicht nur Aufklärung durch Eltern und Schule, sondern ebenso eine technisch und personell bessere Ausstattung von Polizei und Ermittlungsbehörden. In jungen Jahren ist es besonders wichtig, dass die Mediennutzung aktiv thematisiert wird und sich Eltern gemeinsam mit ihren Kindern in der digitalen Welt bewegen. Es müssen aber auch Bildungsangebote geschaffen werden, um die Eltern dabei zu unterstützen. Gerade in Kindergärten, Kitas und Grundschulen dürfen digitale Technologien nicht tabuisiert, sondern müssen spielerisch in den Alltag der Kinder integriert werden. Kinder und Jugendliche brauchen einen geschützten Raum, wo sie einen gesunden Umgang mit digitalen Technologien lernen und Erfahrungen mit Gewalt und Mobbing im Netz adressieren können. Verpflichtende Fortbildungsmaßnahmen und digitale Lehrmaterialien helfen Pädagoginnen und Pädagogen diesen Raum zu schaffen.“

Quelle: Bitkom

Weitere Informationen und die Studie