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VerbraucherschutzFrühwarnnetzwerk identifiziert dubiose Praktiken bei Online-Bewertungen

Heute präsentierte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) aktuelle Untersuchungsergebnisse aus dem Frühwarnnetzwerk der Verbraucherzentralen und des vzbv zu Nutzerbewertungen im Internet. Den Ergebnissen zufolge bedienten sich die gemeldeten Webshop-Betreiber, Online-Händler und Portale diverser Praktiken, um Nutzerbewertungen systematisch zu beeinflussen.

Die Ergebnisse basieren auf der inhaltlichen Analyse von 141 Frühwarnnetzwerk-Fällen aus der Verbraucherberatung, die Verbraucherinnen und Verbraucher in der ersten Hälfte des Jahres 2019 zu Online-Bewertungen meldeten.

Dies sind weitere Einzelheiten:

  • Die Verbrauchermeldungen legen nahe, dass Betreiber von Webshops oder Portalen die Erstellung positiver Rezensionen im Netz begünstigen, während negative Bewertungen gelöscht und behindert werden.
  • So wurde etwa gemeldet, dass auffällig gewordene Shops oder Händler mit Gutscheinen locken, die zu Höchstbewertungen anregen, oder dass unseriöse Bewertungsvermittler für die gewünschten positiven Rezensionen sorgen.
  • Zudem wurde aufgedeckt, dass einige der gemeldeten Händler Verbraucherinnen und Verbraucher dazu drängten, negative Bewertungen auf Portalen zurückzunehmen, indem sie per Anwaltsschreiben oder anderweitig drohten, Schadensersatz geltend zu machen.
  • Auch irreführende Bewertungen wurden gemeldet. So warb bspw. ein Online-Händler für Produkte mit angeblichen Top-Bewertungen, obwohl dafür noch gar keine Kundenbewertung abgegeben wurden.

Sabrina Wagner, vzbv-Referentin im Team Marktbeobachtung Digitales, sagte hierzu: „Damit wird die Kaufentscheidung von Verbraucherinnen und Verbrauchern systematisch manipuliert, denn Rezensionen stellen für viele Menschen ein zentrales Entscheidungskriterium beim Online-Shopping dar. Die dadurch entstehende Asymmetrie zwischen guten und schlechten Bewertungen kann im schlimmsten Fall zu Wettbewerbsverzerrungen führen. Verbraucherinnen und Verbraucher haben bei diesem Kampf um Höchstbewertungen das Nachsehen. Sie werden über die Güte eines Produkts oder die Vertrauenswürdigkeit eines Händlers getäuscht.“

Quelle: vzbv

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