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VerbraucherverhaltenLaut EU-Barometer besteht für Verbrauchervertrauen Luft nach oben

Die Europäische Kommission präsentierte heute ihr Barometer für Verbrauchermärkte 2018, welches die Verbrauchersicht auf rund 40 EU-Märkte entlang unterschiedlicher Indikatoren wie Vertrauen in Verbraucherschutz oder Zufriedenheit mit Warenqualität untersucht.

Trotz des Aufwärtstrends seit 2010 hat das Verbrauchervertrauen im Vergleich zum letzten Barometer 2016 nicht wesentlich zugelegt. Vor allem in den Sektoren Telekommunikation, Finanzdienstleistungen und Versorgung (u.a. Wasser, Strom) bestehen weiterhin teils gravierende Vertrauensdefizite.

Dies sind die wichtigsten Ergebnisse:

  • Die Bereiche Hypotheken sowie Wasser-, Gas- und Stromversorgungsdienste verzeichneten die größten Verbesserungen seit 2016, gelten aber nach wie vor als wenig vertrauenswürdig – ausgenommen die Gasversorgungsdienste.

  • Verbraucherinnen und Verbraucher bewerten Verbrauchermärkte in Westeuropa weiterhin besser als in Osteuropa. Letztere verzeichneten hingegen das größte Verbesserungspotenzial – dies könnte eine Annäherung der EU-weiten Ost-West Disparitäten bei der Funktionsweise der Verbrauchermärkte andeuten.

  • Der Telekommunikationsbereich gilt unter Verbraucherinnen und Verbrauchern weiterhin als äußerst problematisch. So berichten 20,3 Prozent über Probleme mit Internetanbietern und 17,5 Prozent mit Mobiltelefondiensten.

  • Weiterhin verweisen mindestens 10 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher auf Schwierigkeiten unter anderem in den Bereichen Fernsehabonnements, Verkauf von elektronischen Waren, Zug- und Nahverkehr, Postdienste, Neuwagen, Autovermietung und Kfz-Reparaturdienste.

  • Über die größten Nachteile, gemessen an Zeit- oder Geldverlusten, berichten Verbraucherinnen und Verbrauchern im Bereich der Finanzdienstleistungen. Weiterhin erfuhren mindestens 35 Prozent gravierende Nachteile bei Problemen mit Gebäudeversicherungen, Hypotheken, Darlehen und Krediten sowie der Strom- und Wasserversorgung. Wesentliche Nachteile entstanden durch Schwierigkeiten mit Fluggesellschaften, Anlageprodukten und Autoversicherungen.

  • Auf dem Immobilien- und Gebrauchtwagenmarkt herrscht das geringste Verbrauchervertrauen. Lediglich 38 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher vertrauen darauf, dass Immobiliendienstleister entsprechende Verbraucherschutzvorschriften einhielten – im Gebrauchtwagensektor sind es 36 Prozent.

Věra Jourová, Kommissarin für Justiz, Verbraucher und Gleichstellung, kommentierte dies: „Zwar wächst das Verbrauchervertrauen, doch machen immer noch zu viele Verbraucherinnen und Verbraucher schlechte Erfahrungen in bestimmten Märkten, etwa beim Kauf einer Immobilie oder eines Gebrauchtwagens. Im April 2018 haben wir eine Neugestaltung der Rahmenbedingungen für Verbraucherinnen und Verbraucher vorgelegt, um die Durchsetzung der Verbraucherrechte zu stärken und den Verbraucherinnen und Verbrauchern neue Möglichkeiten an die Hand zu geben, ihre Rechte geltend zu machen. Die Möglichkeit, Sammelklagen anzustrengen, dürfte das Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher darin erhöhen, dass sie ihre Rechte einfordern können, und die Unternehmen dazu anhalten, die Vorschriften genauer einzuhalten.“

Quelle: Europäische Kommission

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