ConPolicy
Kontakt

Digitalisierung Mehrheit der deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher bereits von Cyberkriminalität betroffen

Heute veröffentliche der Digitalverband Bitkom neue Umfrageergebnisse zum Thema Cyberkriminalität im Internet für das Jahr 2022. Den Ergebnissen zufolge waren bereits 75 Prozent der deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher von Cyberkriminalität betroffen – bspw. von Schadsoftware, Betrug beim Online-Shopping oder Beleidigungen in sozialen Netzwerken.
Für diese repräsentative Studie befragte die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom telefonisch insgesamt 1.014 Menschen ab 16 Jahren in Deutschland, die das Internet nutzen, zu ihren Erfahrungen und Einschätzungen von Internetkriminalität.

Dies sind weitere Einzelheiten:

  • Für das Jahr 2022 gaben 75 Prozent der deutschen Internetnutzerinnen und -nutzer an, von Cyberkriminalität – bspw. dem Diebstahl persönlicher Daten, Betrug beim Online-Shopping oder Übergriffe in den sozialen Medien – betroffen gewesen zu sein.
  • 22 Prozent der Befragten hatten noch keinerlei solche Erfahrungen gemacht – im Jahr 2020 waren dies noch 34 Prozent und im Jahr 2019 sogar 40 Prozent.
  • Betroffene Verbraucherinnen und Verbraucher berichteten über unterschiedliche Formen der Cyberkriminalität, so wurden persönliche Daten ungefragt weitergeben (46 Prozent), mitunter handelte es sich um Betrugsmaschen beim Online-Shopping (29 Prozent), den Missbrauch von Kontodaten beim Online-Banking (13 Prozent) oder um Schadprogramme und Vireninfizierung auf dem Computer (27 Prozent) oder Smartphone (17 Prozent).
  • In den sozialen Netzwerken berichteten Verbraucherinnen und Verbraucher über massive Beleidigungen und Angriffe (23 Prozent) sowie über sexuelle Belästigung (neun Prozent), die Frauen mit 13 Prozent doppelt so häufig betraf wie Männer (sechs Prozent).
  • Als Reaktion auf diese Vorfälle tauschten sich Betroffene häufig mit Freundinnen und Freunden oder Bekannten aus (56 Prozent), wandten sich an den Anbieter der entsprechenden Social-Media-Plattform, an die Bank oder den E-Mail-Dienst (47 Prozent) und löschten dort ihren Account (18 Prozent). Rund ein Drittel der Befragten (32 Prozent) reagierte überhaupt nicht auf die Vorfälle.
  • Weitere 18 Prozent der Befragten stellten eine polizeiliche Strafanzeige, neun Prozent informierten Behörden wie bspw. das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie (BSI) und nur ein Prozent schaltete einen Rechtsanwalt ein.

Bernhard Rohleder, Bitkom-Hauptgeschäftsführer, kommentierte dies: „Wer sich im Internet bewegt, muss damit rechnen, auf Cyberkriminelle zu treffen. Deshalb ist es wichtig, dass alle entsprechende Sicherheitsmaßnahmen treffen – das reicht von der Verwendung sicherer Passwörter über die Installation von Virenschutzsoftware bis zur sparsamen Weitergabe persönlicher Informationen. Aber auch gesunder Menschenverstand hilft gegen Cyberkriminelle. Wie in der analogen Welt gilt auch im Digitalen: Sind Angebote zum Beispiel von Online-Shops einfach zu gut, um wahr zu sein, sollte man die Finger weglassen. Und wer online von entfernten Verwandten oder Bekannten um Geld gebeten wird, sollte prüfen, ob es sich dabei wirklich um die vorgeblichen Personen handelt. Wer Opfer eine Straftat wird, sollte sie anzeigen. Häufig ist das auch online möglich Gesetze gelten online ebenso wie offline. Und genauso muss der Staat die Menschen online ebenso vor Kriminalität schützen wie offline.“

Quelle: Bitkom

Weitere Informationen