Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) präsentierte heute seinen Ernährungsreport 2022 „Deutschland, wie es isst“ zu den Ess- und Einkaufsgewohnheiten der deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher. Den Ergebnissen zufolge spielen Klima- und Umweltaspekte für die meisten Menschen eine zentrale Rolle beim Einkauf von Lebensmitteln. Zudem gab die überwiegende Mehrheit an, dass sie eine Tierhaltungskennzeichnung für wichtig bzw. sehr wichtig erachtet. Bereits zum siebten Mal seit 2015 interviewte forsa für diese repräsentative Umfrage im Auftrag des BMEL im Februar und März 2022 insgesamt 1.000 Personen in Deutschland ab 14 Jahren telefonisch zu ihren Ess- und Einkaufsgewohnheiten.
Dies sind die Kernergebnisse:
- 84 Prozent der Befragten gaben an, dass Ihnen die Themen Klima und Umwelt bei der Ernährung sehr wichtig (36 Prozent) oder wichtig (48 Prozent) sind. 54 Prozent fühlten sich eher gut über die Zusammenhänge von Umwelt bzw. Klima und Ernährung informiert, knapp jeder Fünfte fühlt sich sogar sehr gut informiert. 41 Prozent der Befragten, insbesondere jüngere Personen und Frauen, würden gern mehr über eine umwelt- und klimafreundliche Ernährung erfahren.
- Zur Umsetzung einer klima- und umweltfreundlichen Ernährung erachteten es Verbraucherinnen und Verbraucher als sehr wichtig keine Lebensmittel zu verschwenden (76 Prozent) und einen bedarfsgerechten Einkauf (60 Prozent) mit regionalen Produkten (54 Prozent) als wichtig.
- Seit 2015 ist der tägliche Konsum von Fleisch und Wurst unter Verbraucherinnen und Verbrauchern von 34 Prozent auf 25 Prozent im Jahr 2022 gesunken. Dagegen zeigt sich, dass vegetarische oder vegane Alternativen werden von einigen unter 30-Jährigen täglich konsumiert werden (14 Prozent).
- Verbraucherinnen und Verbrauchern gaben an, vegetarische oder vegane Alternativen aus Neugier (75 Prozent), Tierschutzgründen (71 Prozent, gegenüber 59 Prozent in 2021) und Umwelt- und Klimaschutzgründen (64 Prozent gegenüber 54 Prozent in 2021) zu kaufen.
- 87 Prozent der Befragten wäre eine verbindliche Tierhaltungskennzeichnung wichtig (34 Prozent) oder sogar sehr wichtig (53 Prozent) und die meisten wären bereit, mehr für Tierwohl zu zahlen.
- Die Nährwertkennzeichnung Nutri-Score auf einer Verpackung haben beim Einkauf mit 71 Prozent der Befragten deutlich mehr Menschen wahrgenommen als noch im Vorjahr (44 Prozent). Bei 38 Prozent der Befragten hat der Nutri-Score die Kaufentscheidung schon einmal beeinflusst.
Quelle: BMEL
Weitere Informationen und der Bericht