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NachhaltigkeitNeuer GfK-Index: Deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher achten weiterhin auf Nachhaltigkeit, wollen aber sparen

Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) präsentierte heute ihren zweiten GfK Nachhaltigkeitsindex zum Verhalten und Einstellung deutscher Verbraucherinnen und Verbraucher beim Thema Nachhaltigkeit. Den aktuellen Ergebnissen zufolge bleibt Nachhaltigkeit auch angesichts der Inflation, Covid-Pandemie und des Krieges in der Ukraine weiterhin ein wichtiges Thema für Verbraucherinnen und Verbraucher.
Der GfK Nachhaltigkeitsindex untersucht die Bedeutung von Nachhaltigkeitsaspekten bei Kaufentscheidungen für sowohl größere Anschaffungen als auch alltägliche Konsumgüter und misst die Zahlungsbereitschaft für umweltfreundliche Produkte. Für diese Studie befragt die GfK alle drei Monate eine repräsentative Gruppe von rund 1.000 Personen in Deutschland. Der nächste Nachhaltigkeitsindex wird im November 2022 erscheinen.

Dies sind weitere Erkenntnisse:

  • Die größte Sorge der Verbraucherinnen und Verbraucher ist derzeit die Inflation (7,5 Prozent im Juli 2022), gefolgt vom Klimawandel (71 Prozent). 
  • Während im April 2022 noch 30 Prozent der Befragten in den vergangenen zwölf Monaten größere nachhaltige Anschaffungen getätigt hatten, sank dieser Wert im Juli auf 26 Prozent. Gleichzeitig stieg der Anteil derjenigen, die in den nächsten zwölf Monaten größere nachhaltige Einkäufe planen, von 24 auf 27 Prozent.
  • Obwohl der Gesamtumsatz schnelllebiger Konsumgütern wie Lebensmittel oder Hygieneartikel in der ersten Hälfte des Jahres 2022 um fast drei Prozent zurückging, blieb der Umsatz von Bioprodukten stabil. Nach wie vor kaufen Verbraucherinnen und Verbraucher bevorzugt nachhaltige Produkte zu niedrigeren Preisen bei Discountern oder Handelsmarken.
  • Der Index zeigte außerdem, dass die Bereitschaft, für nachhaltige Produkte höhere Preise zu zahlen, mit 69 Prozent nahezu konstant blieb. Jedoch betreffen Inflation und steigende Preise verschiedene Verbrauchergruppen in unterschiedlichem Ausmaß. Rund 50 Prozent der deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher gelten als krisenresistent, da sie über ein vergleichsweise hohes Einkommen verfügen und sich keine Sorgen um ihren Arbeitsplatz machen müssen. Haushalte mit geringem Einkommen müssen vor allem beim Kauf von Bioprodukten Abstriche machen.

Petra Süptitz, GfK-Expertin für Nachhaltigkeit und Consumer Insights, kommentierte dies: „Die Menschen planen zunehmend den Umstieg auf Solarenergie und Wärmepumpen, um Energiekosten zu sparen und gleichzeitig etwas für die Umwelt zu tun. Wahrscheinlich achten die Verbraucherinnen und Verbraucher jetzt auch verstärkt auf den Kauf energieeffizienter Geräte, um Strom zu sparen. Nachhaltigkeit ist in den Werten der Deutschen tief verankert. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher suchen derzeit vor allem bei Produkten des täglichen Bedarfs nach cleveren Alternativstrategien, um nachhaltig einkaufen und dabei Geld sparen zu können. Dennoch gibt es Verbrauchergruppen wie die Trend-Surfer oder die Alphas, die weiterhin auf Markenprodukte setzen und Nachhaltigkeit als Lifestyle-Aspekt sehen, den sie mit Qualität, Genuss und Ästhetik verbinden. Unternehmen sollten darauf achten, dass ihre Produkte und Dienstleistungen diesen unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht werden.“

Quelle: GfK
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