Heute veröffentlicht die Europäische Kommission (EK) ihr aktuelles Verbraucherbarometer für 2023. Den Ergebnisse zufolge sorgte sich knapp die Hälfte der Verbraucherinnen und Verbraucher in den EU-Mitgliedstaaten sowie in Island und Norwegen, ob sie ihre Rechnungen bezahlen können. Angesichts der Energiekrise ergriff eine große Mehrheit Maßnahmen, um ihren häuslichen Energieverbrauch zu senken.
Die EU-Verbraucherbarometer werden alle zwei Jahre veröffentlicht und untersuchen das Konsumklima in Hinblick auf aktuelle Themen. Für die diesjährige Studie wurden zwischen Oktober und November 2022 Umfragen zu den Verbrauchergewohnheiten in Krisenzeiten sowie zum ökologischen und digitalen Wandel durchgeführt.
Dies sind weitere Ergebnisse:
- 48 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher sorgten sich darum, ihre Rechnungen bezahlen zu können, etwa für laufende Kredite oder ihren Arbeitsweg. 37 Prozent gingen dafür bereits an ihre Ersparnisse.
- Als Reaktion auf die Energiekrise sagten 71 Prozent der Befragten, sie hätten ihre Gewohnheiten geändert, um zu Hause Energie einzusparen, indem sie bspw. öffentliche Zuschüsse für Energieeffizienzmaßnahmen in Anspruch nahmen oder auf andere Fortbewegungsmittel umstiegen.
- Während die große Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher der Ansicht war, dass sie persönlich mehr zum ökologischen Wandel beitragen sollten, sagten wiederum 43 Prozent, sie würden bei ihren Kaufentscheidungen überhaupt nicht von Umweltbelangen beeinflusst.
- Im Vergleich zu den Ergebnissen aus dem Jahr 2020 vertrauten weniger Verbraucherinnen und Verbraucher den umweltbezogenen Produktangaben, was auf ein höheres Bewusstsein für Greenwashing zurückzuführen sein könnte.
- Mit zunehmendem E-Commerce sind die Verbraucherinnen und Verbraucher zunehmend unlauteren Geschäftspraktiken ausgesetzt, bspw. personalisierter Online-Werbung (76 Prozent), versteckter Werbung in Suchergebnissen (75 Prozent) und fingierten Verbraucherbewertungen (69 Prozent).
- 94 Prozent der Befragten äußerten Bedenken hinsichtlich Online-Werbung, insbesondere über die unsachgemäße Nutzung und Weitergabe persönlicher Daten (70 Prozent), die Sammlung von Online-Daten und das damit verbundene Profiling ohne das ausdrückliche Einverständnis (66 Prozent) und über die Installation von Cookies (57 Prozent).
Quelle: EK
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