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SVRVPersonalisierte Verbraucherinformation: Ein Werkstattbericht

Leseempfehlung

Autor:
Sachverständigenrat für Verbraucherfragen (SVRV)

Erscheinungsdatum:
Februar 2022

Publikation:
Sachverständigenrat für Verbraucherfragen, Berlin

Warum soll sich der SVRV mit einem solchen Thema, nämlich der Personalisierung der Verbraucherinformation, befassen? Der Grund ist ein doppelter: die Personalisierung gehört zum Alltag der digitalen Wirtschaft und Gesellschaft, Personendaten dürfen gesammelt werden und sie werden auch massiv gesammelt, nur im Wesentlichen, um die Vermarktungsstrategien der Unternehmen zu verbessern. Doch hat jede Entwicklung zwei Seiten, so ist es auch hier. Verbraucherinformation könnte sich personalisieren lassen, um einem zentralen Defizit abzuhelfen: der Überinformation bei gleichzeitiger Unterinformation. In einer perfekten Welt könnte jeder die Informationen bekommen, die er oder sie wirklich in concreto benötigt. Der SVRV hat in seinem Gutachten zur Lage der Verbraucherinnen und Verbraucher die Defizite und auch die möglichen Strategien zu deren Überwindung angesprochen, ohne dabei mit eigenen Lösungen aufzuwarten. In dieser Perspektive kann das vorliegende Anliegen als eine Konkretisierung der Debatte verstanden werden, die der SVRV mit dem Lagegutachten im April 2021 angestoßen hat.

Die Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen einer personalisierten Verbraucherinformation steht im Kontext einer weiteren und weit brisanteren Diskussion: der um die sogenannte Personalisierung des Rechts. Denn auch eine Personalisierung der bloßen Information führt letztendlich hin zu der Frage, ob eine Differenzierung der Adressaten der Information rechtlich zulässig ist. So gesehen geht es um die Pros und Cons eines personalisierten Verbraucherinformationsrechts. Doch vorab ist erst einmal zu klären, was unter Personalisierung zu verstehen ist, welche technischen und theoretischen Prämissen sich hinter einer Personalisierung des Rechts verbergen und wie eigentlich Information zu operationalisieren ist. Dies ist umso notwendiger, als Information in der digitalen Wirtschaft und Gesellschaft politisch – Stichwort „Fake-Information“ – und wirtschaftlich – Stichwort „Werbung und Information“ – unter erheblichem Druck steht.

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