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VerbraucherschutzProdukte auf Online-Marktplätzen verfehlen Sicherheitsstandards

Heute veröffentlichte die Europäische Verbraucherorganisation (BEUC) die Testergebnisse für Produktsicherheit auf Online-Marktplätzen wie Amazon, AliExpress, eBay und Wish. Die Mehrheit der untersuchten Produkte bestand die Sicherheitstests nicht und verstoß somit gegen die EU-Produktanforderungen.

Diese Sicherheitstest wurden im Auftrag von sechs Verbrauchergruppen des BEUC-Netzwerks aus Belgien, Italien, den Niederlanden, Dänemark, Deutschland und Großbritannien von International Consumer Research & Testing (ICRT) durchgeführt. Einige Produkte erforderten lediglich eine Sichtprüfung, um sie als unsicher zu erklären – so bspw. Spielzeuge mit losen Bauteilen, die für Kleinkinder nicht geeignet sind. Darüber hinaus wurden Labortests für Produkte wie Rauchmelder oder Weihnachtsbaumbeleuchtungen durchgeführt.

Dies sind weitere Einzelheiten:

  • 66 Prozent der insgesamt 250 getesteten Produkte haben den Sicherheitstest nicht bestanden – darunter Elektrogeräte, Spielzeuge und Kosmetikprodukte.

  • Bei einem Test von je 12 Produkten in den Kategorien USB-Ladegeräte, Reiseadapter und Powerbanks scheiterten jeweils 75 Prozent beim elektrischen Sicherheitstest, da sie entweder überhitzten oder Stromschläge verursachten.

  • Neun der 29 getesteten Plastikspielzeuge für Babys und Kinder verstoßen gegen die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte für chemische Substanzen wie Phthalate, die Spielzeuge weich und geschmeidig machen. Einige Spielzeuge enthielten bis zu 200-mal mehr Chemikalien als maximal zulässig.

  • 14 der 16 untersuchten Kleidungsstücke für Kinder wie bspw. Kapuzenpullis verstießen gegen EU-Sicherheitsvorschriften, da ihre Schnüre zu lang oder an unerlaubten Stellen waren und somit das Unfallrisiko durch Verheddern oder Ersticken erhöhten.

  • Keiner der sieben untersuchten Kohlenmonoxid-Detektoren löste einen Alarm bei lebensgefährlichen Gasmengen aus und vier von ihnen waren zu leise. Keiner der vier getesteten Rauchmelder erkannte den Rauch von brennendem Holz, Baumwolle oder Kunststoff.

Monique Goyens, BEUC-Generaldirektorin, merkte hierzu an: „Die Sicherheitstests der Verbrauchergruppen zeigen, dass Einkäufe online nicht so sicher sind wie offline. Der einfache Grund dafür ist, dass Online-Marktplätze die Listung gefährlicher Produkte auf ihren Webseiten nicht verhindern können. Am Beispiel nicht funktionierender Rauchmelder wird besonders deutlich, welch katastrophale Folgen dies mit sich zieht. Verbrauchergruppen haben wiederholt auf unsichere Produkte hingewiesen, die dann von Online-Marktplätzen gestrichen wurden. Dies kann jedoch nicht zum Modus Operandi werden, der die Sicherheit der Verbraucherinnen und Verbraucher gewährleistet, denn ähnliche oder neue gefährliche Produkte tauchen online immer wieder auf.“

Quelle: BEUC

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