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Neue ConPolicy-Studie zu Verbraucherengagement in der Nachhaltigkeitstransformation im Auftrag des Umweltbundesamts veröffentlichtStarker Zuspruch zum Recht auf Reparatur, aber weniger Reparaturen als noch vor einigen Jahren

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Angesichts der drängenden globalen Klimakrise stehen auch Verbraucher:innen vor der Herausforderung, nachhaltiger zu konsumieren. Einerseits sollen politische Maßnahmen nachhaltigen Konsum fördern, wie etwa die vom Europäischen Parlament im April 2024 angenommene Richtlinie zum Recht auf Reparatur, wodurch Reparieren für Verbraucher:innen einfacher und attraktiver werden soll. Andererseits müssen solche Maßnahmen von Verbraucher:innen auch wahrgenommen, verstanden und umgesetzt werden. Vor diesem Hintergrund hat ConPolicy im Rahmen der Umweltbewusstseinsstudie zwei Vertiefungsbefragungen zu Themen des umweltbezogenen Verbraucherschutzes durchgeführt.

Die Vertiefungsstudie erfasste Daten zu Einstellungen, Wissen sowie Verhaltensweisen von Verbraucher:innen im Hinblick auf die Kreislaufwirtschaft und nachhaltigen Konsum. Hierfür wurden in zwei repräsentativen Online-Befragungen jeweils 1.022 Personen ab 14 Jahren im Dezember 2022 sowie im April/Mai 2023 durch forsa befragt.

Die Studienergebnisse zeigen, dass Befragte großen Wert auf Prinzipien der Kreislaufwirtschaft wie Qualität und Langlebigkeit von Produkten legen. Auch befürwortet die Mehrheit das Recht auf Reparatur, insbesondere die Verfügbarkeit von Ersatzteilen (96 Prozent) und die Möglichkeit, diese einfach zu entnehmen und zu ersetzen (95 Prozent). Allerdings waren nutzungsverlängernde Maßnahmen wie das Reparieren von defekten Gegenständen (46 Prozent) sowie der Gebrauchtverkauf oder -tausch (28 Prozent) oder der Gebrauchtkauf (23 Prozent) von Gütern für weniger Menschen oft bis immer relevant. Im Zeitvergleich zeigt sich außerdem, dass 2022 im Vergleich zu 2014 deutlich weniger Menschen angaben ihre defekten Gegenstände repariert haben (lassen). Kosten und Verfügbarkeit von Ersatzteilen wurden hier als maßgebliche Barrieren genannt.

Mit Blick auf die Wahrnehmung produktbezogener Aussagen zeigt die Studie weiterhin, dass es der überwiegenden Mehrheit schwer fiel zu überprüfen, ob die produktbezogenen Umweltaussagen verlässlich sind (82 Prozent). Außerdem war der Großteil oft unsicher, ob nur Teile eines Produktes (z. B. die Verpackung) oder das gesamte Produkt umweltverträglich sind oder wusste nicht, welche Produkte wirklich umweltverträglich sind (jeweils 79 Prozent). Zudem war das Wissen zur Bedeutung verschiedener produktbezogener Umweltaussagen bei einigen Begriffen zwar gut ausgeprägt (z. B. „recyclebar“ 87 Prozent korrekte Antwort), bei anderen aber lückenhaft (z. B. „regional“ 26 Prozent korrekte Antwort). Mit Blick auf stärkere Regulierung produktbezogener Umweltaussagen gab es großen Zuspruch.

Die Studienergebnisse finden Sie hier
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