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DigitalisierungSteigendes Interesse aber weiterhin Skepsis gegenüber Krypto-Währungen wie Bitcoin & Co.

Nach den rasanten Kursentwicklungen der sogenannten Krypto-Währungen in den letzten Monaten veröffentlichten nun sowohl der Digitalverband Bitkom als auch die britische Finanzaufsicht Financial Conduct Auhtority (FCA) neue Verbraucherstudien zu diesem Thema. Der Anteil der Verbraucherinnen und Verbrauchern, die bereits in Krypto-Währungen wie Bitcoin oder Ethereum investiert haben, ist in Deutschland (drei Prozent) und dem Vereinigten Königreich (vier Prozent) vergleichsweise gering, aber die Offenheit für Krypto-Anlagen nimmt zu.

In Deutschland befragte die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom insgesamt 1.004 Personen ab 16 Jahren telefonisch zu ihrem Verhältnis zu Krypto-Währungen. Die FCA wiederum gründete ihre Untersuchungen auf einem für das Vereinigte Königreich repräsentativen Panel von 1.140 Befragten, die als sogenannte Krypto-Anwender galten, also bereits Krypto-Währungen ge- oder verkauft haben und ggf. Krypto-Anlagen besitzen.

Krypto-Währungen aus Verbrauchersicht in Deutschland:

  • Drei Prozent der deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher haben bereits direkt Krypto-Währungen gekauft und weitere vier Prozent investierten indirekt über entsprechende Fonds oder ETF, die sich auf Krypto-Währungen spezialisieren.
  • Mit 69 Prozent gab der Großteil der Befragten an, kein Vertrauen in Krypto-Währungen zu haben und bewerteten diese als Spekulationsobjekte, um schnelles Geld zu machen (68 Prozent).
  • Zugleich ging ein Drittel der Befragten davon aus, dass sich Krypto-Währungen als langfristige Geldanlage eigneten und ein Fünftel sah in ihnen sogar eine sichere Alternative zum etablierten Geldsystem.
  • Mittlerweile haben bereits 82 Prozent der deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher schon einmal von Krypto-Währungen gehört oder gelesen – verglichen zu 68 Prozent in 2019.
  • Für mehr als die Hälfte (58 Prozent) der Befragten seien Krypto-Währungen zu kompliziert – dieser Anteil nahm gegenüber 2020 immerhin um acht Prozentpunkte ab. 

Dies sind die Erkenntnisse zu Krypto-Anlagen im Vereinigten Königreich:

  • Zwischen den Jahren 2020 und 2021 stieg die Anzahl der Personen, die Krypto-Währungen besaßen, auf schätzungsweise 2,3 Millionen – ein Anstieg um 0,5 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent. Die Höhe der durchschnittlich gehaltenen Krypto-Anlagen stieg von 260 auf 300 britische Pfund.
  • 38 Prozent der Krypto-Anwenderinnen und -Anweder nutzen virtuelle Währungen weiterhin als Spekulationsobjekt – im Jahr 2020 waren es noch 47 Prozent.
  • Die Begeisterung für Krypto-Anlagen nahm zu: Mit 53 Prozent gab mehr als die Hälfte der Anwenderinnen und Anwender an, positive Erfahrungen mit Krypto-Anlagen gemacht zu haben und weiterhin darin investieren zu wollen – im Gegensatz zu 41 Prozent in 2020.

Patrick Hansen, Bereichsleiter Blockchain beim Bitkom, merkte an: „Die letzten ein, zwei Jahre waren geprägt von der Institutionalisierung und Regulierung des Krypto-Marktes. Bei der Mehrheit der Privatinvestoren in Deutschland hat das bisher nicht zu einem Vertrauensschub geführt. Diejenigen, die investieren, tun das insbesondere zur langfristigen Geldanlage und nicht in erster Linie um Kryptowährungen als Zahlungsmittel zu nutzen. Kryptowährungen werden dabei ähnlich wie zum Beispiel Gold als alternative Anlageklasse zur Risikodiversifizierung genutzt. Vor dem Investieren sollte man sich mit den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Wege auseinandersetzen – und natürlich sollte sich jede und jeder bewusst sein, dass diese Investitionen risikobehaftet sind.“

Sheldon Mills, FCA-Direktor, sagte hierzu: „Unsere Studie unterstreicht das gestiegene Interesse an Krypto-Anlagen unter britischen Verbraucherinnen und Verbrauchern. Der Markt ist weiter gewachsen und einige Anleger haben von den gestiegenen Preisen profitiert. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass diese Produkte weitgehend unreguliert sind und wenn etwas schief geht, sie wahrscheinlich keinen Zugang zum FSCS oder dem Financial Ombudsman Service haben. Wenn Verbraucherinnen und Verbraucher in diese Art von Produkten investieren, sollten sie darauf vorbereitet sein, ihr gesamtes Geld zu verlieren.“

Quelle: Bitkom & FCA

Weitere Informationen und die FCA-Pressemitteilung