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NachhaltigkeitVerbesserungsbedarf bei EU-Energielabel im Online-Handel

Der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv) veröffentlichte heute die Ergebnisse eines Online-Marktchecks zu Energielabeln und einer Verbraucherumfrage. Im Hinblick auf das im März 2021 neu eingeführte EU-Energielabel ergab der Marktcheck, dass die umsatzstärksten deutschen Online-Händler ihren gesetzlichen Verpflichtungen nicht vollständig nachkamen. Bei 19 Prozent der untersuchten Produkte wurde noch das alte Energielabel verwendet und bei 12 Prozent fehlte gar das Energielabel.

Für die Repräsentativbefragung führte Kantar im Auftrag des vzbv im August 2021 Telefoninterviews mit 1.024 Personen ab 18 Jahren in Deutschland durch. Für den Online-Marktcheck wurden im März und April 2021 aus vier verschiedenen relevanten Produktgruppen insgesamt 34 der 100 für das Jahr 2019 umsatzstärksten Online-Shops in Deutschland analysiert.

Weitere Studienergebnisse finden Sie hier:

  • Von den insgesamt 145 überprüften Produkten aus 34 Online-Shops verfügten 19 Prozent über das alte Energielabel und bei 12 Prozent der Produkte fehlte das Energielabel komplett.
  • Zudem fehlte auf knapp jeder fünften Produktseite (19 Prozent) das Produktdatenblatt mit Verbraucherinformationen.
  • Internetnutzerinnen und -nutzer gaben an, das neue Energielabel beim letzten Online-Shopping oder Internetrecherche eher schlecht (15 Prozent) oder überhaupt nicht (11 Prozent) erkannt zu haben.
  • 44 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher hatten bereits vom neu eingeführten Energielabel gehört, 47 Prozent hingegen noch nicht und acht Prozent waren sich unsicher.
  • Als mehrheitlich sinnvoll bewerteten Verbraucherinnen und Verbraucher die veränderten Prüf- und Messmethoden zum Nutzerverhalten (68 Prozent), die neue Skala von A bis G ohne die Effizienzklassen A+, A++ und A+++ (63 Prozent) sowie den QR-Code für zusätzliche Produktinformationen (60 Prozent).

Sabine Lund, Referentin im Team Marktbeobachtung Energie des vzbv, sagte hierzu: „Die Umstellung auf die neuen Energielabels verlief im Online-Handel nicht reibungslos, hier besteht Verbesserungsbedarf. Für Verbraucherinnen und Verbraucher ist es unabdingbar, dass das Energielabel auf den ersten Blick erkennbar ist.“

Thomas Engelke, Leiter des Teams Energie und Bauen im vzbv, merkte an: „Bund und Länder müssen dafür sorgen, dass die neuen gesetzlichen Vorschriften für das neue EU-Energielabel auch umgesetzt werden. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie muss bei seiner Aufklärungsarbeit für das neue EU-Energielabel noch einmal nachlegen.“

Quelle: vzbv

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