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NachhaltigkeitVerbraucherinnen und Verbraucher wünschen sich mehr Tempo und Transparenz bei Energiewende

Der Digitalverband Bitkom veröffentlichte heute die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage unter deutschen Verbraucherinnen und Verbrauchern zu ihren Einstellungen bezüglich der Energiewende. Den Ergebnissen zufolge ist für 71 Prozent der Deutschen das Tempo der Energiewende zu langsam. Weitere 79 Prozent möchten bewusst weniger Energie verbrauchen, aber wüssten oft nicht wie.

Hierfür befragte die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom im Januar und Februar 2022 insgesamt 1.002 Personen in Deutschland ab 65 Jahren zu ihren Einschätzungen hinsichtlich der Energiewende.

Dies sind weitere Einzelheiten:

  • Die überwiegende Mehrheit von 81 Prozent der Befragten unterstützt die Energiewende mit dem Umstieg von fossilen Energieträgern wie Öl und Gas sowie Atomenergie hin zu Wind- oder Sonnenenergie. 71 Prozent bewerten das Tempo jedoch als zu langsam und lediglich 19 Prozent als genau richtig. Für 72 Prozent sei die Energiewende ohne digitale Technologien nicht zu bewältigen.
  • 79 Prozent der deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher gaben an, bewusst weniger Energie verbrauchen zu wollen, aber vielen fehlten dazu die nötigen Informationen. Bspw. kannten 40 Prozent die Höhe ihres jährlichen Stromverbrauchs nicht und 30 Prozent konnten die Höhe ihrer monatlichen Abschlagszahlung nicht beziffern.
  • Die Befragten wünschten sich mehr Transparenz zum Stromverbrauch einzelner Geräte (71 Prozent), konkrete Angaben zum Stromverbrauch einzelner Haushaltsgeräte, um Stromfresser zu identifizieren (65 Prozent), individuelle, verhaltensbasierte Informationen zum Stromsparen (60 Prozent) und Einzelheiten zum CO2-Ausstoß des eigenen Energieverbrauchs (54 Prozent).
  • Auch beim Heizen wünschten sich Verbraucherinnen und Verbraucher mehr Transparenz, bspw. durch ein Siegel oder Label, das die Energieeffizienz der eigenen Heizung anzeigt (75 Prozent), durch intelligente Zähler, die in Echtzeit anzeigen, wie viel Energie die Heizung gerade verbraucht (68 Prozent) oder durch die Übermittlung anonymisierter Verbrauchsdaten an Ersteller der Heizkostenabrechnung (59 Prozent).
  • Smart Meter (d.h. digitale, internetfähige Messgeräte für Wärme oder Strom, die den Verbrauch automatisch an die Anbieter übertragen) werden unter Verbraucherinnern und Verbrauchern immer bekannter: Nur 33 Prozent konnten noch nichts mit dieser Technologie anfangen – neun Prozent weniger als noch im Jahr 2020.
  • 60 Prozent der Befragten fordern die Beschleunigung des Smart-Meter-Ausbaus in Deutschland und 48 Prozent finden, energiesparende Smart-Home-Technologien müssten stärker staatlich gefördert werden.

Matthias Hartmann, Mitglied des Bitkom-Präsidiums, sagte hierzu: „Die Menschen in Deutschland wollen die Energiewende aktiv unterstützen. Durch den Krieg in der Ukraine sind viele Menschen zusätzlich sensibilisiert, Energie einzusparen, um unabhängiger von russischen Öl- und Gasimporten zu werden. Jetzt geht es um Information, praktische Hilfestellung und finanzielle Anreize. Smart Meter können in Echtzeit den Verbrauch messen und erkennen, zu welcher Tageszeit wir welche Menge an Strom verbrauchen. Smart Meter schaffen Durchblick im Dschungel der häuslichen Energieverbraucher. Smart Meter bringen Intelligenz in die Netze und sind zentral für eine erfolgreiche Energiewende. Deutschland muss schnell Anreize schaffen, um den Rollout zu beschleunigen, etwa durch Förderprogramme, weniger Bürokratie, kosteneffiziente Lösungen und realitätsnahe technische Standards.“

Quelle: Bitkom

Weitere Informationen, Info-Grafik zu Smart Metern und zum Stromverbrauch