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MobilitätVerkehrswende: Verbraucherinnen und Verbraucher offen für politische Maßnahmen

Heute veröffentlichte die Deutsche Energie-Agentur dena die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage zur Verkehrswende in Deutschland. Den Ergebnissen zufolge ist die Mehrheit der deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher offen gegenüber politischen Maßnahmen für Veränderungen im Verkehrssektor.

Für diese Umfrage und im Rahmen des dena-Projekts „Neukonzipierung, Entwicklung und Betrieb einer zentralen Informationsplattform zur Energiewende im Straßenverkehr“ führte die forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH im November 2020 Telefoninterviews mit 1.002 Personen ab 18 Jahren in Deutschland durch.

Dies sind weitere Einzelheiten:

  • Etwa 70 Prozent der Befragten bewerteten die Differenzierung des Kaufpreises eines Pkws in Abhängigkeit von dessen CO2-Ausstoß als ein geeignetes Instrument, um CO2-Emissionen im Verkehrssektor zu reduzieren.
  • Ein entsprechendes „Bonus-Malus-System“ würde die Kosten für den Kauf von Fahrzeugen mit niedrigen Emissionswerten senken und für Fahrzeuge mit hohen Abgaswerten anheben.
  • Mehr als ein Viertel der Befragten, die dieses System entweder befürworteten oder kritisierten, betrachtete jeweils die verstärkte Anpassung der Kfz-Steuer an den CO2-Ausstoß des Pkws als ein weiteres wirksames Instrument. Etwa ein Fünftel konnte sich die Einführung eines Höchstwerts für zulässige CO2-Emissionen vorstellen. 14 Prozent der Befürwortenden und sieben Prozent der Kritisierenden bewerteten deutlich höhere Kraftstoffpreise als eine wirksame Maßnahme.
  • Bei einem hohen Kraftstoffpreis tendierten zudem 70 Prozent der befragten Verbraucherinnen und Verbraucher zum Kauf eines alternativ angetriebenen Fahrzeugs.
  • Mit 74 Prozent lehnte die große Mehrheit der Befragten ein generelles Verbot von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor ab. Gegenüber dem Jahr 2019 wuchs der Anteil der Befürwortenden eines Verbots für Benziner und Diesel jedoch von 18 auf 25 Prozent.

Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, merkte hierzu an: „Die Umfrageergebnisse zeigen einmal mehr, dass die Zahlungsbereitschaft für Kraftstoff beim eigenen Pkw sehr hoch und deutlich über dem heutigen Kraftstoffpreisniveau liegt. Der Anreiz, verbrauchssparende Pkw zu kaufen oder effizienter mobil zu sein, kann daher nur durch weitergehende, langfristig ausgerichtete push- und pull-Maßnahmen gesetzt werden. Eine Kaufprämie für Pkw ist nur ein kurzfristiger Impuls. Um die Emissionen im Verkehr kontinuierlich zu reduzieren, bedarf es hingegen deutlich stärkerer Preissignale für emissionsintensive Kraftstoffe und verbrauchsstarke Fahrzeuge. Gleichzeitig müssen ÖPNV und Fahrradangebote noch attraktiver werden, um den Umstieg auf den Umweltverbund zu erleichtern.“

Quelle: dena

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