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KonsumverhaltenWeiterhin hoher Verpackungsverbrauch in Deutschland

Heute veröffentlichte das Umweltbundesamt (UBA) Ergebnisse seiner Untersuchung mit dem Titel „Aufkommen und Verwertung von Verpackungsabfällen in Deutschland im Jahr 2016“. Daraus geht hervor, dass der Verpackungsabfall 2016 im Vergleich zum Vorjahr insgesamt leicht anstieg und der Verpackungsabfall pro Kopf deutlich über dem EU Durchschnitt liegt.

Dies sind die wichtigsten Eckpunkte:

  • Insgesamt fielen 2016 rund 18,16 Millionen Tonnen Verpackungsabfall an.

  • Je nach Verpackung variiert die derzeitige Recyclingquote: So weist Glas mit 85,5 Prozent eine vergleichsweise hohe Recyclingquote auf, gefolgt von Papier/Karton (88,7 Prozent), Aluminium (87,9 Prozent) und Stahl (92,1 Prozent). Geringer sind die Quoten bei Kunststoffen (49,7 Prozent) und Holz (26 Prozent).

  • Ab 2019 tritt das neue Verpackungsgesetz in Kraft, wodurch vor allem die Kunststoffrecyclingquote auf 58,5 Prozent und ab 2022 auf 63 Prozent erhöht wird. Dies betrifft alle Verpackungen, mit denen sich Hersteller bei dualen Systemen beteiligen müssen und die über Wertstoffsammlungen (Glas-, Papiersammlung, Gelber Sack, Gelbe Tonne, Wertstofftonne und Wertstoffhöfe) entsorgt werden.

  • Der Verpackungsverbrauch privater Endverbraucherinnen und -verbraucher macht einen Anteil von 47 Prozent an der Gesamtmenge aus und lag bei 103,5 kg pro Kopf.

  • 2016 wurden 0,9 Prozent mehr Kunststoffverpackungen recycelt als das Jahr zuvor. Jedoch nahm der Verbrauch von Kunststoffverpackungen privater Endverbraucherinnen und -verbraucher von 25 kg auf 24,9 kg pro Kopf nur minimal ab.

  • Ursachen für diesen weiterhin hohen Verpackungsverbrauch sind unterschiedlicher Natur – angefangen von zusätzlichen Verpackungsfunktionen wie Dosierhilfen oder aufwendigen Verschlüssen bis hin zu kleineren Portionen statt Großverpackungen, Versandhandel statt Vor-Ort-Kauf und zu Außer-Haus-Verzehr.

Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes, merkte dazu an: „Wir produzieren viel zu viel Verpackungsmüll – ein trauriger Spitzenplatz in Europa. Das ist schlecht für die Umwelt und für den Rohstoffverbrauch. Zunächst müssen wir das Recycling und den Rezyklateinsatz weiter stärken, um Ressourcen zu schonen. Und vor allem müssen wir Müll vermeiden, auch schon in der Produktionsphase durch den Verzicht auf unnötige und unnötig materialintensive Verpackungen. Außerdem sollten Mehrwegsysteme gestärkt werden, die klare ökologische Vorteile gegenüber Einwegverpackungen haben.“

Quelle: UBA

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