Aktuell wird häufig die These vertreten, dass Verbraucherinnen und Verbraucher über ihre Geldanlagen einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigeren Wirtschaft und Gesellschaft leisten könnten. So wäre es beispielsweise möglich, durch bestimmte Finanzinvestitionen dazu beizutragen, den Klimawandel einzudämmen. Parallel sorgt die Politik über verschiedene rechtliche Maßnahmen dafür, dass „Sustainable Finance“ auch im Privatkundengeschäft der Finanzindustrie fest verankert wird.
Bei vielen Verbrauchern ist die grundsätzliche Bereitschaft durchaus vorhanden, über ihre Geldanlagen einen Beitrag zur Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft zu leisten. Zugleich besteht aber hohe Unsicherheit darüber, ob und wie ein solcher Beitrag tatsächlich geleistet werden kann und ob damit Kosten verbunden sind. Insofern liegt es nahe, dass aus Sicht des Verbraucherschutzes die Frage gestellt wird, welche transformativen Wirkungen – oder anders formuliert, welchen Impact – Verbraucher über die wichtigsten Formen nachhaltiger Geldanlagen überhaupt haben können.
Die für die Untersuchung dieser Frage grundlegenden Wirkungszusammenhänge sind sehr komplex und in der wissenschaftlichen Literatur bislang wenig behandelt. In diesem Gutachten werden daher die grundlegenden Wirkungszusammenhänge möglichst klar herausgearbeitet, um so zum Abbau von Informationsasymmetrien zwischen Verbrauchern, Verbraucherberatungen und Politik auf der einen Seite und der Finanzindustrie auf der anderen Seite beizutragen. Darüber hinaus sollen so Diskussionen und weitere Forschungen zu dieser wichtigen Fragestellung motiviert werden. Die Autoren konzentrieren sich hier auf das Ziel der Eindämmung des Klimawandels, also die Reduktion von CO2-Emissionen. Ihre Überlegungen sind in der Regel auf andere Nachhaltigkeitsziele übertragbar.
Link zur Publikation