Citizen Science-Projekt gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und ForschungMein Ding – Ich bin, was ich (nicht) habe
Projektzeitraum:
April 2021 – September 2024
Fördermitttelgeber:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Projektpartner:
TU Berlin, co2online
Jeder europäische Haushalt besitzt im Schnitt 10.000 Güter – Tendenz steigend. Allerdings wird nur ein kleiner Teil dieser Güter regelmäßig genutzt und wertgeschätzt. Dieser Befund ist aus zwei Gründen problematisch: Zum einen kann ungenutzter Besitz das psychische Wohlbefinden mindern; zum anderen ist ein hoher Güterkonsum problematisch, weil dadurch in großem Umfang etwa Energie, Ressourcen und Flächen verbraucht, sowie Emissionen und Müll produziert werden. Gleichzeitig entstanden in den letzten Jahren mit Begriffen wie „Downshifting“, „Minimalismus“, oder „Voluntary Simplicity“ zahlreiche Konzepte und Bewegungen zur Besitzreduktion. Decluttering-Maßnahmen (Ausmisten oder Entrümpeln) sollen dabei helfen, durch die gezielte Selektion und Reduktion von Gütern, unnötigen Ballast loszuwerden. Bisher wurde jedoch noch nicht untersucht, inwieweit Decluttering dabei helfen kann, langfristig ressourcenleichter zu leben.
Vor diesem Hintergrund zielte das Citizen-Science-Projekt Mein Ding! darauf ab, gemeinsam mit Bürgerwissenschaftlerinnen und Bürgerwissenschaftlern Decluttering-Maßnahmen in den Bedarfsfeldern Kleidung und Büro & Technik zu entwickeln, um suffiziente (ressourcenleichte) Lebensstile zu fördern. Im Rahmen eines Prä-Post-Forschungsdesigns wurde die Wirksamkeit von Decluttering-Maßnahmen für einen ressourcenleichten Konsum untersucht. Das Projekt wurde gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Unter der Leitung der TU Berlin arbeiteten im Verbund co2online und ConPolicy zusammen mit drei Praxispartnern.
Um diese Ziele zu erreichen, wurden die folgenden Projektphasen bearbeitet:
- Bestandsaufnahme und Gewinnung von Bürgerwissenschaftlerinnen und Bürgerwissenschaftlern: In der ersten Phase wurde der wissenschaftliche Forschungsstand sowie der Praxisstand zu Konzepten der Besitzreduktion aufgearbeitet. Zudem wurden digitale Informationen und Materialien zur Gewinnung von ca. 200 interessierten Personen als Bürgerwissenschaftler:innen im Projekt erstellt.
- Co-Design, Pre-Test und Weiterentwicklung der Interventionsmethode: In der zweiten Phase wurden im Rahmen eines Co-Design-Workshops Ideen für Interventionen gesammelt. Die Ergebnisse wurden weiterentwickelt und mündeten in ein Interventionskonzept, die Materialien des Begleitangebots und die Erhebungsinstrumente.
- Durchführung der Decluttering-Interventionen und Wirkungsmessung: In der dritten Phase führten die Bürgerwissenschaftler:innen die Decluttering-Interventionen bei zwei bis drei Personen in ihrem Umfeld durch. Die Ergebnisse der Prä-Post-Befragung, der Interviews sowie die gesammelten Erfahrungen und Inhalte aus dem Begleitangebot wurden gesammelt, aufbereitet und ausgewertet.
- Co-Evaluation, Erstellung und Diffusion von Handlungsempfehlungen und Decluttering-Toolkit: In der vierten Phase wurden die Analyseergebnisse anschaulich aufbereitet und im Rahmen von Co-Evaluations-Workshops gemeinsam mit Praxispartnern und Bürgerwissenschaftler:innen interpretiert und reflektiert. Gemeinsam wurden Handlungsempfehlungen erarbeitet.
ConPolicy war insbesondere für die Aufbereitung des Praxisstands, die Konzeption und Durchführung der Co-Design-Workshops, die Ausarbeitung der Intervention im Bedarfsfeld Büro & Technik sowie die qualitative Forschung verantwortlich.
Das Projekt wurde zu Ende September 2024 abgeschlossen.
Ausgewählte Ergebnisse des Projekts können hier eingesehen werden.
Projektteam
Dr. Viola Muster Fellow
030 / 2359116-0 viola.muster@fh-erfurt.de
Marlene Münsch Projektmanagerin
030 / 2359116-18 m.muensch@conpolicy.de